Auf der Suche nach einem Hersteller, der sich dem FATBike mit voller Hingabe widmet und das Thema weiterhin intensiv verfolgt, haben wir uns bereits im Sommer an den kanadischen Hersteller angenähert und durften im NorthShore schon vor offizieller Vorstellung das Ithaqua FATBike fahren. Der Carbon-Bolide von Norco aus dem schönen Vancouver hatte es uns ziemlich angetan. Grund genug anzuknüpfen und einen Langzeittest anzugehen. Und nicht nur das, wir starten gleich im Doppelpack.

Durchgezirkelt. Auf gefrorenem Waldboden lag im freien Fall trotzdem Grip an.

Durchgezirkelt. Auf gefrorenem Waldboden lag im freien Fall trotzdem Grip an.

Ithaqua FATBikes im Langzeittest

Mindestens ein Jahr lang Norco fahren liegt nun vor uns. Wir waren happy, als die beiden Carbon FATBikes vor der Haustür standen, sodass wir heute direkt mal in die Natur gedüst sind damit. Kleine Einführungsrunde. Entgegen des Prototypen in Kanada diesen Sommer sind wir nun auf Serienbikes unterwegs, für den Vergleich der Geometrie und im Handling eines in Größe L und eines in kompakterer M. Wir haben uns gegenseitig versprochen, das wir regelmäßig durch tauschen. Mal sehen, ob wir jeweils eine Vorliebe finden. Doch schon heute konnten wir die ersten spürbaren Unterschiede ausmachen.

Groß und klein, M und L. Ithaqua FATBike im Doppelpack.

Groß und klein, M und L. Ithaqua FATBike im Doppelpack.

Was ist schon Größe?

Auf dem Trail fühlt sich das kleinere Ithaqua FATBike in Größe M erwartungsgemäß etwas wohler als der großer Bruder in L, ohne aber, das muss man dazu sagen, das Gefühl, dass die L überfordert sei. Im steilen Uphill ist das längere Oberrohr am L hingegen wieder ein Vorteil, und auch der Rücken dankt es. Allerdings waren wir heute geschlossen der Meinung, dass das winzige 28iger Kettenblatt vorn schnell an seine Grenzen kommt, nicht bergauf, aber auf der Geraden und vorallem bergab. Die Endgeschwindigkeit reicht zumindest für unsere Fahrweise nicht aus.

Dem Norco machts Spaß, uns auch.

Dem Norco machts Spaß, uns auch.

Der geschmeidige Carbon Rahmen und die zugehörige Carbon Starrgabel hatten wir im ersten Testride damals ja schon ausführlich vorgestellt. Flacher Lenkwinkel, angenehm steiler Sitzwinkel, kurzer Radstand und ausgeglichenes Längenverhältnis lassen bei der Sitzprobe schnell Wohlfühlklima aufkommen.

Das Bike sieht schonmal gut aus, und wir?

Das Bike sieht schonmal gut aus, und wir?

Manchmal macht kurz länger Spaß

Darüberhinaus sind die Ithaqua FATBikes ausgestattet mit der recht gut funktionierenden SRAM GX 1×11 und der SRAM Level TL Scheibenbremse. Reichlich RaceFace Turbine Teile sind in jedem Fall ausreichend leicht und haltbar. Leider kursiert noch immer die Spezifikation von RaceFace, man müsse für die Kettenlinie von 72mm eine 190mm lange Innenlagerachse verbauen. Mit einem Boost-Spider oder dem einfachen Switch des Kettenblattes reicht den Knien zuliebe auch eine 170mm Achse. Genügend Platz zwischen Kettenstrebe und Turbine Kurbel wäre jedenfalls noch.

Kleiner Drop? Ne, lieber außen rum...

Kleiner Drop? Ne, lieber außen rum…

Klar und ohne Schnörkel

Bei den Reifen wählt Norco für das Ithaqua FATBike die 4,5 Zoll breiten Kenda Juggernaut Pro. Sind sind auf den MuleFüt Felgen nicht schlauchlos montiert, aber das wird sicher einer der wenigen Korrekturen, mit denen wir uns an der Serienausstattung des Carbon Fatty vergreifen. Das bringt dem ohnehin sehr flinken Ithaqua 6.2 sicher nochmal erheblichen Gewichts- und Agilitätsvorsprung. Aber jetzt erstmal Fingerweg, schließlich hat sich Norco beim Aufbau ja etwas dabei gedacht.

Warten auf Action, unsere Norco Ithaquas.

Warten auf Action, unsere Norco Ithaquas.

Auf gefrorenem Waldboden zogen wir heute unsere Bahnen, erst lang bergauf, um dann über feine Trails vorbei an wunderbaren Waldseen wieder zurück ins Tal zu rollen. Es fühlte sich gut an, etwas back to the roots, ohne Federgabel, und nur die Reifen die Arbeit machen lassen. Auf Schnee und Eis, auf Schotter und Wiese waren immer reichlich Grip und Traktion abrufbereit. Direktes Lenkverhalten dank der steifen Carbon Starrgabel bringen extreme Wendigkeit, sicheres Kurvenverhalten und kaum Kraftverlust beim steilen Uphill. Wir hatten unseren Spaß.

Schnippt rum um die Ecken.

Schnippt rum um die Ecken.

Was bleibt?!

Zum Glück die beiden Ithaqua FATBikes, denn für den Langzeittest nehmen wir uns lange Zeit und scheuchen die beiden Norcos bis zum Sommer über jedes erdenkliche Terrain. Unsere Erfahrungen teilen wir natürlich, und auch die schon in unseren Köpfen herumschwirrenden kleinen Ideen zur Feinjustierung des Setups. Und mal sehen, wozu uns die Ithaquas noch so anstacheln…

2 Responses

  1. daniel

    Hallo Dan
    Habt ihr die bikes schon gewogen, rahmen sollte impozant leicht sein, wie ist dann gesamtgewicht?
    Danke dir
    Daniel

    Antworten
    • Matt

      Hi Daniel,

      aktuell sind immernoch die Spike Reifen auf meinem Norco montiert, daher kann ich nicht wiegen. Aber wenn ich es richtig im Kopf habe liegt das Gewicht tubeless bei 12.8kg für ein ansonsten komplett serienmäßiges Ithaqua 7.8. Wir hatten es gewogen und dann aber wegen dem Wintereinbruch direkt auf Spikes umgerüstet. Man muss die Feste feiern, wie sie fallen 😉
      Das Gewicht war fahrfertig incl. NC-17 Sudpin VI S-Pro Pedale. Bedenkt man, dass die verbauten Komponenten jetzt garnicht sooo leicht sind, bleibt für den Rahmen wirklich nicht mehr viel übrig. Mal sehen, ob wir ein Gewicht rausfinden. Wegen der komplett innen verlegten Züge und Leitungen ist nachwiegen leider sehr umständlich. Wir bringen demnächst mal einen ersten Zwischenbericht vom Dauertest, da bestätigen wir auch das Gewicht nochmal!

      FATte Grüße

      Matt

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