Als uns Tom Anfang Dezember mit seinem Plan, auf dem FATBike eine Winter Transalp zu starten, anrief, kamen in uns sofort Erinnerungen zu unserer eigenen FATBike Transalp im Sommer hoch. Der Neuschnee bei Minustemperaturen hatte sich eingebrannt. Umso mehr konnten wir uns vorstellen, worauf Tom scharf war.

Winter Transalp 2014

Alpenpanorama auf der Winter Transalp 2014 (Foto: Thomas B.)

Winter Transalp: Reiz und Herausforderung

„Du bist ja total krank“ war der erste Spruch, den sich Tom direkt eingefangen hatte, als er Freunden zum ersten Mal über die Idee erzählte. Wochen, nein Monate vor der Winter Transalp schwärmte Tom seiner Familie täglich vor, was der Reiz dieses Vorhabens ist, und wie FAT es wohl wird. Er hatte auch uns gefragt, ob wir nicht mit fahren wollen, zumindest für mich war das zu kurzfristig. Die Entscheidung so kurz vor Weihnachten zu starten kam spontan, die Wetterlage war gut, die Schneeverhältnisse human. Am 20.12.2014 fällt dann der Startschuss am Pasinger Bahnhof bei München, vorerst im Zug unterwegs, in Innsbruck dann lässt Tom sein Trek Farley freuen Lauf. Nach der Anreise stehen am Nachmittag  32km mit ca. 1.200HM auf dem Roadbook, an dem Tom lange für seine Winter Transalp gefeilt hatte. Schließlich birgt eine Winter Transalp zahlreiche Unbekannte und Gefahren, für die man besser eine Alternative parat hat.

Die erste Etappe der Winter Transalp

Der Start der Winter Transalp 2014

Der Start der Winter Transalp 2014 (Foto: Thomas B.)

Schnee? Fehlanzeige! Eher Wolkenverhangener Nieselregen, Asphaltstraße, nicht die Traumbedingungen für eine Winter Transalp auf dem Fatty. Aber, Besserung war in Sicht, als Tom beim Aufstieg die Wolkendecke durchbrach und sich Alpenpanoramen vom feinsten offenbarten. Kurz vor Ziel in Trins gab es sogar Tischdecken große Flächen Kunstschnee einer Skipiste, Zeit zum Bilder schießen auf Schnee, dann Kraft tanken und auf den nächsten Morgen und damit die nächste Etappe der Winter Transalp vorbereiten.

Der erste Schnee auf der Winter Transalp 2014

Der erste Schnee auf der Winter Transalp 2014 (Foto: Thomas B.)

Auf zur zweiten Winter Transalp Etappe

Am Sonntag dann stand der Brenner Grenzkamm auf dem Programm, mit 1.700HM und gut 45km ein recht ordentliche Etappe, wenn man den Zeitpunkt im Dezember bedenkt. Aber ein Quäntchen Naivität tat uns damals auch gut, bei der Planung unserer FATBike Transalp. Auf dem Weg zur Sattelalm kommt nach einigen hundert Höhenmetern endlich Schnee, perfekte FATBike Bedingungen. So ganz ohne Schnee wäre eine Winter Transalp ja auch irgendwie keine Winter Transalp. Doch schon muss Tom ständig wechselnd Fahren und Schieben, hohe Schneeverwehungen sind auch mit FATBike nicht zu machen. Durchgefroren kommt Tom dann am Sattelberg an, zieht sich trockene Klamotten an und macht dann nach kurzer Stärkung weiter Richtung der ebenfalls stark Schnee verwehten alten Militärstraße.

Schnee soweit das Auge reicht auf der Winter Transalp

Schnee soweit das Auge reicht auf der Winter Transalp (Foto: Thomas B.)

 

Erst ab dem Kreuzjoch wird es wieder fluffiger, bergab, aber auch gefährlich. Ein Sturz auf Eisplatten blieb nicht aus. Sehr erleichtert die alte Bahntrasse zu sehen, die zum Radweg ausgebaut wurde, rollt Tom dann die letzten Meter nach Pflersch-Ladurns hinunter.

Bis zu den Naben im Schnee

Bis zu den Naben im Schnee (Foto: Thomas B.)

Weiter nach Astfeld im Sarntal

Am Montag den 22.12. lagen 56km vor Tom. Eine Straßenetappe mit 1.400HM, über Sterzing rauf zum Penser Joch, beliebter Klassiker für das Rennrad. Hier erscheint Tom sogar wie passend zu seiner Winter Transalp der Weihnachtsmann, mit einem Weihnachtsbaum in der Hand, frisch geschlagen im Wald. Nein, aber Spaß bei Seite, Schnee hat's ohne Ende, die Straße ist aber weitestgehend geräumt, und so konnten die Höhenmeter einer nach dem anderen gemächlich purzeln, nur eben mit eingefrorenen Gesichtszügen.

Hier kommt nur die Schneefräse durch, oder ein FATBike

Hier kommt nur die Schneefräse durch, oder ein FATBike (Foto: Thomas B.)

Am Penser Joch angekommen stand eine 30km lange Abfahrt an. Zu gut wissen wir, das das nicht die Stärke eines FATBikes ist, Spaß machts trotzdem! Mit 50km/h ballert Tom den Berg bis nach Astfeld hinunter. Rennradfahrer hatte er auf der dritten Etappe seiner Winter Transalp allerdings nicht gesichtet.

Tom auf seiner Winter Transalp kurz vor dem Penser Joch

Tom auf seiner Winter Transalp kurz vor dem Penser Joch (Foto: Thomas B.)

Morgen ist Weihnachten

Nur das knirscheln des Schnees durchbricht die Stille der Alpenwälder

Nur das knirscheln des Schnees durchbricht die Stille der Alpenwälder (Foto: Thomas B.)

Verdammt, schon 23.12.2014, viel Zeit bleibt nicht um noch rechtzeitig beim Besuch von Santa am Baum zu sitzen. Die letzten 43km der Winter Transalp führen Tom von Astfeld nach Bozen, dem Ziel seiner Tour. Richtung Putzerkreuz lässt die Traktion des FATBike auf dem teils sehr steilen Forstweg nicht nach, trotz Schneeauflage. Genial. Fahrtechnisch wartete nun ein Leckerbissen auf Tom, denn die Trails durch den verschneiten Wald sind das, wofür FATBikes ursprünglich entwickelt wurden.

Verschneite Trails auf der Winter Transalp von Tom

Verschneite Trails auf Toms Winter Transalp (Foto: Thomas B.)

Richtung Bozen wird es dann spannend, alles was Mountainbiken, äh FATBiken zu bieten hat folgt Schlag auf Schlag. Gefrorene oder matschige Trails, Eis, Laub, Wurzeln, Teer, Querrillen, Schotter, alles ist dabei. Eine würdige letzte Winter Transalp Etappe, nach der in Bozen als Belohnung sogar Toms Frau mit dem Privat-Shuttle wartet.

Toms Winter Transalp erinnert an die Olympischen Winterspiele in Vancouver 2010

Toms Winter Transalp erinnert an die Olympischen Winterspiele in Vancouver 2010 (Foto: Thomas B.)

Was bleibt?

„Das FATBike ist DER ideale Winterbegleiter, es passt sich häufig wechselnden Bedingungen ideal an.“ meint Tom noch zu uns. Das können wir nur bestätigen. Eine irre Erfahrung für ihn, und tolle Einblicke für uns alle. Danke nochmal Tom, das du uns so intensiv eingebunden hast. Wir freuen uns schon auf deine Verlängerung der Winter Transalp, im nächsten Winter, dann von Bozen zum Gardasee.

Bozen in greifbarer Nähe

Bozen in greifbarer Nähe (Foto: Thomas B.)

One Response

  1. Udo Steinbrenner

    Hallo zusammen, hab gerade den Bericht der Wintertransalp gelesen, das interessiert mich auch, wenn einer von euch, oder Umfeld, so was vorhat, könnt ihr an mich denken und mich anmailen Grüße Udo Steinbrenner

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.