MeinFATBike: Coppi King von Sebastian

Seltene Begegnung: ein Coppi King FATBike aufgebaut von Sebastian

Ein King im Kornfeld (Quelle: Sebastian L.)

Ein King im Kornfeld (Quelle: Sebastian L.)

FATBikes sind Eure Leidenschaft? Dann seid Ihr hier richtig! Unsere Rubrik MeinFATBike stellt FATBikes unserer Leser vor und zeigt, mit wieviel Kreativität, Hingabe und Liebe so manches FATBike aufgebaut wird.

Hin und wieder kommen Leser auf uns zu um uns Bikes vorzustellen, von denen wir noch nie etwas gehört haben. Diese Momente sind wunderbar, denn auch wir lernen gern dazu. Als Sebastian uns kontaktierte und uns ganz selbstverständlich von seinem Coppi King FATBike berichtet hat mussten wir uns erstmal outen: „Coppi? Nie gehört – erzähl mal!“.
Sebastians spannenden Bericht zu einem spannenden FATBike teilen wir hier nur zu gern. Ring frei!

Gestatten: Fausto Coppi, Rennrad-Legende

Asphaltzerbrösler vom Rennrad-Profi (Quelle: Sebastian L.)

Asphaltzerbrösler vom Rennrad-Profi (Quelle: Sebastian L.)

Den Rahmenhersteller „Coppi“ kennt wohl fast jeder Fahrrad Interessierte, aber das „Coppi King“ welches zu einer sehr günstigen Fatbike Kategorie gehört, kennt wohl niemand.

Die technischen Daten lesen sich nicht wirklich atemberaubend. Es ging mir aber darum eine Basis zu haben. Mir war klar, dass Schaltgruppe, etc. früher oder später geändert werden müssen. Aber bekommen habe ich durch den Kauf dieses FATBikes einen sehr guten Rahmen und eine erstklassige Bereifung. Die Mäntel von Vee Rubber beruhen auf langer Erfahrung im Motocross Bereich, die Firma baut Mäntel für die kleineren Motocross Maschinen. Bisher habe ich auf Trails und beim Mountainbiken sowie beim Downhill super Erfahrungen mit diesen Reifen auf dem FATBike gemacht.
Das Gewicht ist auch noch relativ hoch und kann mit den ganz modernen Carbon FATBikes nicht mithalten. Aber nach meinem Wiegen mit Rock Shox Gabel wiegt das Rad etwas über 17 Kilogramm.

Einstieg für Aufsteiger

Fahrt ins Grüne mit dem Coppi King (Quelle: Sebastian L.)

Fahrt ins Grüne mit dem Coppi King (Quelle: Sebastian L.)

Da von Anfang an der Plan war das Fahrrad zu optimieren und umzubauen und ich mich erstmal an das Thema FATBike heran wagen wollte, wollte ich nicht direkt 2.300,- Euro für einen FatBoy auf den Tisch werfen. Da bei uns in der Umgebung auch niemand FATBikes zum Probefahren anbietet, war mir das Thema etwas zu riskant. Somit dachte ich mir: zum rantasten tuts ein Billiges. Kostenpunkt des Bikes: knapp 800 Euro. Ich hab über gute Verhandlung mit dem Hersteller einen grandiosen Preis von 670 Euro erzielen können!

Nach den ersten Tagen fiel mir direkt auf, woran der Hersteller gespart hat: die Griffe und Pedale waren billig-Kram und flogen direkt runter. Sie wurden durch Zubehör Teile ersetzt: Pedale von Rockbros (welche ich gerade noch teste) und Griffe von Odi welche wirklich herausragend gut sind. Beides habe ich für vernachlässigbare Preise erstanden.

Die Sache mit der Federgabel…

Schnell mal weich gemacht: Front End mit Bluto (Quelle: Sebastian L.)

Schnell mal weich gemacht: Front End mit Bluto (Quelle: Sebastian L.)

Dann nach ein paar Trail-Fahrten mit höheren Drops beschlich mich ein ungutes Gefühl. Ich dachte mir: wenn ich über alles querfeldein runter rasen kann und mit dem FATBike kaum eine „Linie“ ausgesucht werden muss da man über alle Hindernisse schlicht hinweg rollt sollte ich aufpassen, dass nicht irgendwann ein Drop zu hoch ist und ich mal die Felge durchschlage. So hat sich die Idee der
Federgabel in meinem Kopf festgesetzt. Ich bekam diese Idee auch nicht mehr los…
Nun stellte sich die Frage, das Coppi als günstiges FATBike abstoßen und was „hochwertigeres“ kaufen oder einen Komplettumbau machen? Nach reiflicher Überlegung dachte ich mir dann: das letzte was an diesem Rad Probleme machen wird sind Rahmen und Reifen. Somit entschloss ich mich das Rad zu behalten.

Eine einfache Rechnung!

Ein billiger Trick? Ganz und garnicht! (Quelle: Sebastian L.)

Ein billiger Trick? Ganz und garnicht! (Quelle: Sebastian L.)

Ein Scott Big Ed als das „günstigste“ gefederte Fatbike kostet immerhin 2.399,- Euro. Somit war der Plan klar: 2.399,- Euro minus 700,- Kaufpreis fürs Coppi ergeben mal locker 1.600,- Euro Umbaubudget bevor sich das Behalten des Coppi King nicht mehr lohnen würde. Somit hab ich für einen unglaublich guten Kurs eine Rock Shox Bluto RL mit Pushloc und 100 mm Federweg erstanden und ein neues Laufrad für vorne mit einer Hope Nabe besorgt. Da das Coppi King serienmäßig Schnellspanner hat, musste das sein da die Rock Shox Bluto eine 15 mm Steckachse erfordert. Bremsen sind am Coppi King schon „Post Mount“ und somit auch kompatibel zur Bluto. Dank guter Kontakte bin ich so für eine guten Kurs zu einem gefederten FATBike gekommen.

Nächster Schritt sind nun Update der Bremsen und der Schaltgruppe. Ich denke, mit einem verbleibenden Budget von knapp 1.000,- Euro kann ich mein FATBike noch entsprechend updaten und trotzdem günstiger unterwegs sein als mit manch anderem FATBike. Das Teil schlägt sich bisher sehr gut auf den Trails, lediglich etwas mehr Bremskraft muss her! Aber daran wird schon gearbeitet!

(Text und Bilder: Sebastian L.)

Was bleibt?

Blick nach vorn auf viele spaßige Kilometer mit dem Coppi King (Quelle: Sebastian L.)

Blick nach vorn auf viele spaßige Kilometer mit dem Coppi King (Quelle: Sebastian L.)

Sebastian zeigt eindrucksvoll zwei Sachen. Erstens: es lohnt sich, innerhalb der Nische nach der Nische zu suchen. Und zweitens: mit einem geschickten Konzept lässt sich über die „Nischennische“ einiges an Geld sparen und man hat trotzdem ein ordentliches FATBike.

Wir sagen danke dafür, dass wir das Coppi King kennenlernen und hier vorstellen durften – ein spannendes Konzept und ein sehr seltenes FATBike!

 

Ihr möchtet Euer Bike hier vorstellen? Dann her damit! Dabei ist es völlig egal, ob Ihr auf einem lange ersehnten Bike im Serienzustand sitzt oder einen komplette Custom Aufbau habt! Schreibt uns an mail@fat-bike.de

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