FATBike Tubeless Pumpen 2. Teil: der Bontrager Flash Charger

Ihr erinnert Euch sicher: vor wenigen Wochen haben wir einen Artikel zu Booster Pumpen (hier geht's zum Artikel) veröffentlicht. Das „Urgestein“ aller Booster Pumpen, der Bontrager Flash Charger, war damals leider nicht lieferbar. Nu isser da, daher machen wir heute einen Quicky: der Bontrager Flash Charger im FATBike Test!

Bontrager Flash Charger. Die Nummer 1

FLASHcharger. Erster seiner Art.

Der Bontrager Flash Charger ist die Nummer 1 – damit meinen wir aber nicht, dass er die beste Tubeless Pumpe ist. Bei uns gibt es keine Sieger. Aber der Flash Charger war die erste uns bekannte Booster Pumpe, welche flächendeckend verfügbar war. Gefolgt ist eine ganze Armada von Tubeless Pumpen, welchen uns das Leben ohne Schlauch heute einfacher machen. Denn wir erinnern uns: mit bis zu 12 bar Ladedruck ploppen die Reifen im Idealfall auf die Felge wie der Kronkorken von einer durchgeschüttelten Pulle Bier.

Der Flash Charger im Detail

Windiger Allesfresser: der Pumpenkopf

Der Ur-Booster aus dem Hause Bontrager setzt auf einen ca. 13 Liter großen, sehr massiv gehaltenen Drucktank, der sich mit angenehmen 45 Hüben auf 11 Bar befüllen lässt. Das analoge Manometer ist so schlicht wie es schick ist, über 11 bar beginnt der rote Bereich. An's Ende des schlichten Gummischlauchs hat Bontrager einen „Auto Select“ Pumpenkopf gesteckt, welcher ohne Umbauten sowohl Schrader als auch Presta Ventile frisst. Dabei macht er allerdings keinen sonderlich robusten Eindruck, vor allem der dürre Verriegelungshebel aus Plastik macht einen recht einfachen Eindruck.

Schön skaliert, für ein Fatty aber ungeeignet.

Der Ablassknopf ist am Drucktank angebracht, was in so fern zweckmäßig ist, als dass er sich direkt unter dem Manometer befindet. Das grobe Manometer lässt das für Fatties nötige Feingefühl jedoch komplett vermissen.
Auch eher von simpler Natur ist der Pumpengriff aus einfachem Kunststoff, der allerdings sehr stabil wirkt und zumindest halbwegs ergonomisch in den Händen liegt.

Nur halbwegs ergonomisch…

Ein Pluspunkt ist der große Standfuß, der solide aus Metall gefertigt und mattschwarz lackiert ist.

Pump up the Reifen!

Muss zum Aufladen runter: der Release Hebel

Die Hauptaufgabe des Flash Charger ist Pumpen. Und das kann er! Zum Druckaufbau wird der rote „Release Hebel“ nach unten gelegt und los geht's. Die massive Kolbenstange läuft auch jenseits der 7 oder 8 bar noch weich, so lässt sich der Druck zügig aufbauen. Irgendwo bei 11 bar ist dann Pumpstopp angesagt. Wir haben todesmutig bis 14 bar weitergepumpt – ziemlich genau da begann das verbaute Überdruckventil dann auch leise an zu zischen.

Dann ist alles ganz einfach: Pumpenkopf auf's Ventil stecken (den Ventileinsatz vorher entfernen!), den Release Hebel nach oben ziehen und Daumen drücken. Mit etwas Glück ist der Reifen gleich drauf. Wenn nicht, helfen vielleicht unsere Tricks, siehe hier.
Denn: wie auch alle anderen bisher getesteten Pumpen verfügt der Bontrager Flash Charger nicht über ausreichend Volumen, um ausgewachsene und widerspenstige FATBike Reifen auf ihre Plätze zu verweisen.

Tank voll? Dann Hebel nach oben reißen und Daumen drücken!

Aber wir hatten ja bereits auf die Tandem-Lösung aus Pumpe und Schwalbe Tire Booster hingewiesen (siehe erster Artikel). Dafür taugt der Flash Charger sehr gut, da er auch bei geöffnetem Release Hebel immer den Drucktank mit befüllt und sich so gleichzeitig Tire Booster und Flash Charger befüllen lassen.

Der Ablassknopf. Praktisch platziert aber am Fatty eher nutzlos.

Und noch ein letzter Punkt: gerade diese Besonderheit bedeutet aber auch, dass nachträgliches Prüfen des Reifendrucks mit dem Flash Charger nicht sinnvoll geht. Bevor das Manometer einen stabilen Wert anzeigt füllt der Reifendruck den Drucktank, was einen merklichen Abfall des Reifendrucks bewirkt. Abgesehen davon taugt das 14 bar Manometer, wie bereits angedeutet, aber sowieso nicht um einen FATBike Reifen präzise zu befüllen. Wir empfehlen hier ein digitales Manometer wie den Schwalbe Air Max Pro.

Was bleibt?

Ganz einfach: funktional!

Der Bontrager Flash Charger, erster seiner Art, kam als letzer zu uns und reiht sich nahtlos in die übrigen Pumpen ein. Design, Materialauswahl und Machart orientieren sich weniger an Glanz und Glorie sondern setzen den Fokus klar auf Funktionalität. Der dafür aufgerufene Listenpreis von 129,- Euro darf angesichts der gebotenen Leistung als anständig gelten – der generelle Sinn oder Unsinn einer Booster Pumpe vergleichen mit einem handelsüblichen Kompressor sei, wie immer, außen vor gelassen. Hier muss jeder Biker selbst entscheiden, welche Lösung für ihn oder sie in Frage sinnvoll ist. Wir sind ganz froh, dass es Pumpen wie den Flash Charger gibt. Und stellt man der Booster Pumpe noch einen Schwalbe Tire Booster zu Seite, ist man für nahezu alle Widrigkeiten des Tubeless-Alltag gerüstet!

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