In unserem Lichttest Teil 1 haben wir viel Grundlagenarbeit getan, jetzt wird es aber Zeit sich ans Eingemachte heranzuwagen und die Helden ihrer Klasse vorzustellen.

Die Überraschung im Test kommt von Sigma

Schon vor 15 Jahren hat uns Sigma mit Lichtsystemen durch die Nacht geführt, das aktuelle Top-Modell überrascht. Für einen sehr angemessenen Preis gibt's Licht satt. Die Buster 2000 HL bringt wie der Name schon erahnen lässt üppige 2.000 Lumen auf den Trail, das reicht um Ferne und Nähe zu erhellen.

122g bringt die Sigma Buster 2000HL Leuchte auf die Waage

122g bringt die Sigma Buster 2000HL Leuchte auf die Waage

Sigma Buster 2000 HL ist der Preisbrecher im Reigen der Großen

Sigma Buster 2000 HL ist mit 189 EUR der Preisbrecher im Reigen der Großen mit satten 2.000 Lumen

der 6,4Ah Akku der Sigma Buster 2000HL hält bei maximaler Lichtstärke 2,5h und wiegt dabei nur 350 Gramm

der 6,4Ah Akku der Sigma Buster 2000HL hält bei maximaler Lichtstärke 2,5h und wiegt dabei nur 350 Gramm

Sehr ausgewogen durchbricht die Sigma die Dunkelheit, angenehm für's Auge. Ebenfalls mit unterschiedlichen Modi brennt sie in der hellsten Stufe nicht reichlich Licht auf den Pfad, sondern auch ins nahliegende Umland. Eine grobe Ahnung, was einen links und rechts des Weges erwartet, ist ja eigentlich auch genug.

8 LEDs können mehr als 2, das sagt sich auch Hope

Die britische Edelmarke Hope hat noch ein Ass im Ärmel, und lässt die R2i nicht allein in die Dunkelheit los. Es kommt Verstärkung, mit geballter Power. Mit 8 statt nur 2 LEDs wie bei der R2i, bietet Hope, der Name ist schnell erraten, die R8. Im Grunde kann sie alles, was auch die R2i kann, nur besser. Mit Lichtsystem-typischem extra Akku stellt die Hope R8 ziemlich viele andere Leuchten am Markt in den Schatten.

Massiv gefrästes Gehäuse der Hope R8, wiegt soviel wie ein Filet Mignon, 180g

Massiv gefrästes Gehäuse der Hope R8, wiegt soviel wie ein Filet Mignon, 180g

Die R8 von Hope: scharfes Lichtschwert

Die R8 von Hope: scharfes Lichtschwert! 3.000 Lumen gibt's bei Hope für 345 EUR.

Der Hope R8 Akku bringt 7,5 Ah bei 462 Gramm Lebendgewicht

Der Hope R8 Akku bringt 7,5 Ah für 1:30h mit maximaler Leuchtstärke bei 462 Gramm Lebendgewicht

Hiermit sieht man schon ein paar mehr Bäume, mit natürlich wirkender und kontrastreicher Farbtemperatur. Die 8 LEDs im edel gefrästen Gehäuse tuen guten Dienst. Alles hell beim Einschalten der R8, sodass hinterhältige Wurzeln direkt vor dem Bike, aber auch große Gefahren in weiter Ferne klar und deutlich zu sehen sind. Überflüssig zu erwähnen, das die R8 wie auch alle anderen getesteten Lampen nicht STVZO zugelassen sind, die im Wald nach unserem Rechtsverständnis aber zum Glück nicht gilt.

Das ist meine kleine Sonne, mit 2.700 Lumen

Ein Weihnachtsgeschenk, das ich mir vor Jahren gemeinsam mit unserem Kumpel Piet gemacht habe. Jeder von uns gönnte sich selbst eine MyTinySun Sport 2700X. Made in Germany und hell wie eine kleine Sonne. Top verarbeitet, natürlich, und mit sinnvollen Modi ausgestattet, wirft die kleine Sonne mit 3 LEDs einen Lichkegel auf den Pfad, der die Hamster aus dem Winterschlaf reißt.

Mit 122g kommt die MyTinySun Sport 2700x Leuchte im gefrästen Aluminiumgehäuse daher

Mit 122g kommt die MyTinySun Sport 2700x Leuchte im gefrästen Aluminiumgehäuse daher

MyTinySun Sport 2700x ist unsere kleine Sonne

Die MyTinySun Sport 2700x ist unsere „kleine Sonne“ mit 2.700 Lumen für damals 449 EUR, heute gut die Hälfte.

Der Akku der MyTinySun Sport 2700x Akku wiegt 418 Gramm und befeuert die Leuchte mit 5,8Ah

Der Akku der MyTinySun Sport 2700x Akku wiegt 418 Gramm und befeuert die Leuchte mit 5,8Ah, das reicht bei maximaler Leuchtstärke für 2:47h.

Auch dieses Lichtsystem mit sehr kompaktem und starkem Akku hat schon einige Jahre auf dem Buckel, der Spaß auf dem Trail ist damit aber keineswegs getrübt. Zwei leicht grünstichig aber mit enormer Leuchtweite und recht breiter Streuweite hat man ähnlich wie mit der R8 den Eindruck, das einfach alles hell ist.

MyTinySun stellt sich selbst in den Schatten

Mit der Pro 3600X durchbricht MyTinySun die eigene Schallmauer. Dieser Doppelscheinwerfer mit unterschiedlich justierbaren Streuscheiben für differenzierte Abstrahlwinkel setzt Maßstäbe! Durch die rasante Entwicklung im lichttechnischen Bereich sind Hochleistungs-LEDs mittlerweile erschwinglich, was dazu führt, das die Pro 3600X heute weniger kostet, als seiner Zeit meine MyTinySun Sport 2700X. Klar, wer sich nur einmal im Jahr ins Dunkel traut, um seinen guten Vorsatz zum Jahresanfang in die Tat umzusetzen, für den lohnt sich diese Anschaffung sicher nicht. Für alle, die den guten Vorsatz bis mindestens Februar oder gar März durchhalten, für den ist eine MyTinySun genau der richtige Motivationsschub.

230g, dafür mit reichlich Kühlrippen ausgestattet kommt die MyTinySun Pro 3600X im Aluminiumgehäuse daher

230g, dafür mit reichlich Kühlrippen ausgestattet kommt die MyTinySun Pro 3600X im Aluminiumgehäuse daher

MyTinySun Pro 3600X: So weit und hell strahlt keine andere Sonne

MyTinySun Pro 3600X: So weit und hell strahlt keine andere Sonne, mit 3.600 Lumen ab 399 EUR

Die MyTinySun Pro 3600X bringt einen 422 schweren Akku mit einer Kapazität von 5,8Ah mit, reicht für 2h Vollgas.

Die MyTinySun Pro 3600X bringt einen 422 schweren Akku mit einer Kapazität von 5,8Ah mit, reicht für 2h Vollgas.

Ebenso wie bei der Sport 2700 bietet die große Schwester sinnvoll programmierte Modi und eine Akkustandsanzeige am extra Taster. Die im Fokus ausströmende Helligkeit beamt einen förmlich weg. Es empfiehlt sich aber in jedem Fall, auch zum Niteride eine Sonnenbrille dabei zu haben. Auch die Randbereiche werden ordentlich erhellt. Bei Wildwechsel aber unbedingt einen Gang zurückschalten, von der 3700x angestrahlt dürfte kein Lebewesen mehr vernünftig gucken können.

Der Favorit schwächelt, trotz 6.000 Lumen

Nicht aus einem massivem Aluminium-Block gefräst, sondern aus Kunststoff und teurem Carbon gewickelt, präsentiert sich die Cateye Volt6000. Ein brachialer Brenner für einen exorbitanten Preis. Darauf waren wir am meisten gespannt! In der heimischen Werkstatt entzündet, verursacht die aktiv belüftete Leuchte auf eine weiße Wand gerichtet blendenden Eindruck.

Fast schon filigrane Cateye Volt6000 Leuchte aus Carbon und mit aktivem Lüfter

Fast schon filigrane Cateye Volt6000 Leuchte aus Carbon und mit aktivem Lüfter wiegt 99 Gramm

Teuer und extrem hell, aber trotzdem Geschmackssache: Cateye Volt6000

Teuer und extrem hell, aber trotzdem Geschmackssache: Cateye Volt6000 mit 6.000 Lumen für 799 EUR

Akku der Cateye Volt6000

Akku der Cateye Volt6000 wiegt 604 Gramm und stellt 6,8Ah zur Verfügung

In der Natur gezündet ergibt sich ein ebenso verblüffendes Bild, extrem hell, und zwar überall! Aber: wir sind sichtlich enttäuscht, wenn man das auf diesem Level so sagen kann, zumindest was die Leuchtweite angeht. Natürlich ist das nur eine persönliche Sicht, aber auf schneller Fahrt wirkt der Lichtkegel auf uns zu kurz. Selbst die kompakte Hope R2i leuchtet weiter, aber so unterschiedlich die Preise sind, so unterschiedlich sind eben auch die Konzepte. Die immense Leistung der Lampe verpufft in den Weiten des Waldes, dafür bleibt kein Schild am Wegesrand unbemerkt und es kommt ein gemütliches Gefühl wie im heimischen Wohnzimmer auf, bei so viel Licht. Die Kabel und der eingebaute Lüfter erinnern wie die Gesamtlichtausbeute an Starkstrom. Leider auch das Geräusch des Lüfters und die durch selbigen entstehenden Vibrationen, was die Montage am Helm zu einer unangenehmen Sache macht.

Hüttentour: Kein verschneiter Weg ist dem Snow Shoe XL zu anstrengend

Hüttentour: Kein verschneiter Weg ist dem Snow Shoe XL zu anstrengend

Was bleibt?!

Wäre heute „Wünsch dir was“, wir würden uns wohl die Hope R8 und die MyTinySun Pro 3600X an den Lenker stecken, die Sigma Buster 2.000 HL auf den Helm. Das wäre Teamplay alá ChampionsLeague. Aber mit dieser Flutlichtkombination wäre die freiwillige Nachtfahrt überflüssig, ich könnte ebenso am hellichten Tage fahren, nimmt sich nix.

4 Responses

  1. Walter

    Servus… Erstmal Danke an euch fuer den lampentest… Find ich saustark dass ich ihr das macht… Man hat ja im normalfall nicht die Möglichkeit mehrere verschiedene hochwertige Lampen zu testen…

    Offen gesagt muss ich der pauschalen Forderung nach TÜV und automatischer abblendfunktion oder Beschränkung einer leuchtstärke widersprechen. Wenn ich, wie heut Abend, mit einem Kumpel mutterseelenallein einen coolen trail im Wald runterduese bin ich um jede superhelle Lampe mehr als froh bzw. finde es richtig stark wenn ich die Nacht zum Tag machen kann… Sollte ich in der Stadt oder im straßenverkehr pedalieren muss ich halt soviel Grips haben und das Ding auf die niedrigste Stufe reduzieren und den Gegenverkehr nicht direkt anleuchten… oder eine zweite geeignete Lampe ans Rad stecken… Ach ja, aktuell hab ich die Hope R4, ein topscheinwerfer. zuvor hatte ich sicher 5Jahre lang absolut problemlos eine Hope R2…
    Servus walter

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  2. Raymond

    Schöner Test mit den Lampen,aber was bringt eine helle Lampe am Rad wenn die entgegen kommenden Personen nix mehr sehen weil sie geblendet werden 🙂
    Habe die Fenix BC 30 Lampe mit 1800 Lumen und da mußte ich mir schon Sätze wie.
    Scheiß Blender anhören.Ich fand ein helles Licht am Rad auch immer toll aber da müßte es andere Lampen geben oder einen Blendschutz.Ich stelle meine jetzt
    gerade mal auf das schwächste Licht ein.Auch wenn man sie absolut nach unten richtet hat der Lichtkegel noch ein ziemliche großen Umfang.

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    • Dan

      Hallo Raymond, danke für deinen Kommentar. Ganz klar, all diese Lampen sind nicht für die Nutzung im Straßenverkehr gedacht, das ist nicht nur verboten sondern auch gefährlich. Beim fahren auf nächtlichen Trails im einsamen Wald aber spielen die kleinen Hellen ihre Vorteile aus. Doch auch da ist Rücksicht immer angebracht, vorallem gegenüber entgegen kommenden Wanderern oder Radfahrern.

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