FATBikes sind Eure Leidenschaft? Dann seid Ihr hier richtig! Unsere Rubrik MeinFATBike stellt FATBikes unserer Leser vor und zeigt, mit wieviel Kreativität, Hingabe und Liebe so manches FATBike aufgebaut wird.
Wir hatten schon lange kein MeinFATBike mehr? Stimmt. Dabei wird es wirklich mal wieder Zeit… Und dank Martin und seinem Custom Projekt schlagen wir sogar zwei Fliegen mit einer – ziemlich FATten – Klappe! Denn so können wir Euch nicht nur mal wieder ein geiles Custom-Leserprojekt vorstellen, sondern haben endlich auch mal die fertige Fat Fanes von Alutech zu Gast auf FAT-Bike.de!!!
Und weil uns das so freut reden wir gar nicht lange um den heißen Brei sondern übergeben Martin das Wort, denn von dem stammen Bilder und der Text!
Alutech Fat Fanes Signature Custom 2016
Hallo, mein Name ist Martin und ich möchte Euch mein neuestes Projekt vorstellen. Mein Alter beträgt 27 Jahre und mein Gewicht, wichtig für die Abstimmung des Bikes, liegt bei 85-86kg.
Vor der Fat Fanes fuhr ich ein Mobster von Stevens (komplett von der Stange). Da aber alle anderen meiner Nicht-Fatbikes auch vollgefedert sind, fehlte mir schon nach kurzer Zeit das Gefühl einen satten Puffer zu haben. Genau zu diesem Zeitpunkt habe ich auf FAT-Bike.de den Artikel zur ersten Fat Fanes gelesen – und direkt mit Jürgen Schlender von Alutech Kontakt aufgenommen.
Nicht nur die Optik der Fat Fanes gefällt mir gut. Die saubere, detaillierte Arbeit von Jürgen und die Tatsache ein echtes Unikat zu ergattern sind ausschlaggebend für den Kauf des Rahmens gewesen. Dazu kommt der Erfolg der Fanes auf dem Enduro Gebiet.
Reifen – die Essenz des Fatbikes
Die junge Fat Fanes aus dem Hause Alutech kennt Ihr ja bereits. Diese custom Fanes kommt auf 4.8″ Jumbo Jim Reifen von Schwalbe (ca. 1.100 Gramm) daher gerollt. Anfangs fuhr sie noch mit den leichteren 4.0″ Reifen desselben Herstellers. Jedoch stellte sich heraus, dass auch die lang gewählte Kettenstrebenlänge verspielt genug für Wheelies und sehr enge Kurven ist. Warum 4.0″ wenns auch dicker geht?
Deswegen der Wechsel zu den wesentlich FATteren 4.8″ Reifen die eine längere Einstellung am Heck erfordern.
Partslist
Diese Teile finden sich außerdem am Bike:
Rahmen | Alutech Fat Fanes Signature Series 2016 mit Carbonumlenkung |
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LRS | DT Swiss BR2250 mit XD Freilaufkörper, Schwalbe JJ 4.8 Reifen |
Gabel | Rock Shox Bluto mit Fast Suspension Kit |
Dämpfer | Rock Shox Monarch Plus Debon Air |
Bremsen | Shimano Saint mit Freeza 203mm/180mm Scheiben |
Lenker/Vorbau | Race Face Next Carbon 20mm Rise, Race Face Atlas 50mm (35mm Klemmung), Ergon GE1 Griffe, UD Spacer, Cane Creek Kappe) |
Sattel/Stütze | Joystick Digger, Race Face Next Carbon 31.6mm, Tune Würger |
Kurbel | Race Face Next Carbon 170mm, Race Face Narrow Wide 32T Kettenblatt |
Pedale | Crank Brothers Mallet DH |
Steuersatz | Cane Creek 40 Series |
Schaltung 1×7 | SRAM X01 |
Tuning
Apropos Heck! Das Ausfallende auf der Antriebseite ist eine Sonderanfertigung der Firma RTF-Bikeparts. Absicht war es ursprünglich, eine noch leichtere Achse fahren zu können. Dies erforderte jedoch eine andere Steigung des M12 Gewindes im Ausfallende. Kurzerhand wurde die Firma beauftragt und ein neues Bauteil kam wenig später mit dem Original zurück. Nun kann die leichtere SHIFT UP Steckachse ihre Arbeit verrichten.
Sitzen
Anfangs verbaute ich eine Variostütze von Rock Shox. Die Stealth-Version mit 125mm Hub vollbrachte gute Arbeit, dennoch habe ich mich aufgrund der wenigen Male, die ich die Variostütze genutzt habe, für eine einfache Carbon Sattelstütze von Race Face entschieden. Den Digger Sattel kennt mein Sitzfleisch schon länger und ist genau richtig für mich.
Wieso keine Variostütze? Meine nähere Umgebung und Topographie kann man mit zwei Wörtern beschreiben: Mecklenburger Seenplatte. Große wie kleine Seen, viel Nationalpark mit Wäldern, unzählige Wurzeln und viel sandiger Untergrund beschreiben meine flache, eher ländliche Gegend. Nur selten war ein Absenken der variablen Sattelstütze von Nöten.
Fahrwerk
Endlich ein vollgefedertes Fatbike! Unberührt von Berichten und Vorlieben anderer versuchte ich meinen eigenen Mittelweg zu finden. Token, Volumenspacer, Druckstufe, Rebound und PSI sind tagelang Thema Nummer eins gewesen.
Die Bluto ließ ich genüsslich ausbluten. Aber nur auf der rechten Seite um nach anschließender Reinigung und Befüllung mit dem dazubestellten R.S.P. Dämpfungsöl die neue Kartusche von MRC Trading einzusetzen.
Eingependelt hat es sich bei folgendem Setup:
Bluto: 0 Token, 3 clicks Druckstufe, 16 clicks Zugstufe und nur 95psi
JJ front: 0.6bar
Monarch 216mm: 0 Volumenspacer, 3 clicks Zugstufe, 195psi (compression Hebel wird je nach Bodenverhältnissen verstellt)
JJ rear: 0.7bar
Mit diesen Einstellungen fühle ich mich wohl. Alles fühlt sich fluffig an und der vordere Reifen vermittelt selbst in Kurven ein sicheres Gefühl ohne sich schwer lenken zu lassen. (ich hasse es wenn der Reifen mit dem Boden „verschmilzt“)
Mehrere Ausfahrten bis zu 80km pro Tour stehen auf meinem Wochenplan. Zurzeit sind vor allem Nightrides meine liebsten Kilometerfresser.
Lenken lässt sich die Fanes schön agil mit dem 50mm Vorbau. Die angenehme Steigung des Lenkers in Kombination mit den ergonomischen GE1 Griffen lassen meine Hände auch auf längeren Fahrten (80km um den größten Binnensee Deutschlands – Müritz) nicht ermüden.
Schöne große Rundungen, sexy und sportlich. Das sind die drei Eigenschaften mit denen ich auch meine Freundin beschreiben würde… oder ein Twerkvideo… oder meine Fat Fanes!
Viele denken, dass sich ein Fatbike eher schwer und behäbig fährt. Und dann kommt der Moment, in dem man die Zweifler eines Besseren belehren kann und sie mit einem breiten Grinsen im Gesicht wieder absteigen.
In diesem Sinne: Go ride!
Was bleibt?
Mit dieser Fat Fanes durch die Mecklenburger Seenplatte zu moshen ist in etwa so wie mit einem Kampfjet seine Sonntagsbrötchen zu kaufen. Wir finden: spricht nichts dagegen, also sehr geil! Übrigens hatten wir die Fat Fanes in einer Vorserienversion bereits ausgiebig getestet. Die Ergebnisse findet ihr hier!
Allerdings ist Martin ein Tüftler, der sofort in einen Zustand von Langeweile verfällt, wenn er ein Projekt fertig gestellt hat. Daher plant er bereits am nächsten FATten Projekt und stellt seine Fat Fanes zum Verkauf. Interesse? Dann schreibt uns! Wir selbst haben schon genug FATBikes, aber wir vermitteln gern den Kontakt!
Und falls auch ihr Euer Bike hier vorstellen möchtet dann her damit! Dabei ist es völlig egal, ob Ihr auf einem lange ersehnten Bike im Serienzustand sitzt oder einen komplette Custom Aufbau habt! Schreibt uns an mail@fat-bike.de
Respekt, eine megageile Kiste! Ich stand selbst vor der Entscheidung, ob fat fanes oder Salsa bucksaw. Hätte ich den bucksaw carbon Rahmen nicht für 1600 Okken bekommen, wäre es auch die dicke fanes geworden. Darf ich fragen, wie gross Du bist, für welche Rahmengrösse Du dich entschieden hast und wie schwer der Rahmen mit Dämpfer ist?
Mit fetten Grüssen aus der Schweiz, Jan
Hey 🙂
Ich habe mit meinen 1,82m die Rahmengröße „M“ gewählt. (im Zweifelsfall wähle ich den Rahmen lieber kleiner damit die verspielte Handhabung nicht flöten geht)
Genau weiß ich es nicht mehr. Aber 3600gr mit Dämpfer dürften hinkommen.
Es ist toll ein solch spezielles Hobby mit Euch zu teilen 🙂
Gruß von der Mecklenburger Seenplatte,
Martin
hi, ich war heuer mit meinem getunten canyon dude 8.0 für 10 tage in der mecklenburger seenplatte. ich bin dabei vorallem auf forststraßen, wanderwegen und güterwegen mit voller campingausrüstung und einem alpacka packraft unterwegs gewesen. mit relevate rahmentaschen und ultralight equipment, alles zusammen 22 kg.
es warnatürlich keine heavy-duty tour, aber das fatbike als offroad-reiserad ist einfach perfekt. die kombination aus radeln und paddeln ist einfach geil!
ich hatte bis vor kurzem noch 11 bikes, jetzt nur noch 6, aber das fatty ist mein absolutes lieblingsrad!
wenns wen iteressiert, könnte ich ein paar fotos des „reise-dude“ ins netz stellen.
mit der festen überzeugung, dass fatbikes ein fixer bestandteil der bikeszene werden,
ciao
sebi
Hallo Sebi,
das klingt nach einem coolen Abenteuer! Samt Marschgepäck!
Gern würde ich Fotos sehen. Wo kann man die finden? Vielleicht erkenne ich die ein oder andere Ecke ja wieder.
Grüße von der Mecklenburger Seenplatte,
Martin