Revoloop FATBike Schläuche. Mann, war das ein Hammer! 140 Gramm! Als die Teile auf den Markt kamen war auf einen Schlag das Mittelalter vorbei – die dunkle Zeit, in der ein Satz FATBike Schläuche schnell mal 1kg Gewicht ans Bike gezimmert haben! Revoloop FATBike Schläuche waren eine Revolution, leider wurde ihnen eine Kinderkrankheit zum Verhängnis. Und nun? Geht die Story weiter? Wie sagen verheißungsvoll „Vielleicht!“.

Der mülltütenblaue Prototyp beim Einbau

Revoloop FATBike Schläuche – Genial, aber kantig

Wer von Euch hatte mal eine Manitou II oder III oder eine Rock Shox Mag21? Das waren die ersten brauchbaren Federgabeln, und jeder wollte eine haben! Dabei waren die Teile weit von modernen Gabeln entfernt. Zum Beispiel haben die Dinger die Richtung so gut gehalten wie wir nach 8 Bier. Und im Winter sind wahlweise die Elastomere, Dichtungen oder beides eingefroren. Den Siegeszug der Federgabel am Mountainbike hat das alles nicht gestoppt, zum Glück! Federgabeln sind einfach zu innovativ und die Vorteile den Nachteilen weit überlegen!

Überraschungskiste: erste „Serie II“ Muster

Dem ebenfalls genialen Revoloop FATBike Schlauch blieb der Weg in den Olymp allerdings, trotz einer ähnlichen Vorteilsbilanz, verwehrt. Warum? Naja, auch er war teilweise schwierig im Umgang und hat sich, zumindest bei einigen FATBikern, während der Montage im Reifen verdreht. Wir selbst konnten dieses Verhalten leider nie beobachten, aber die Berichte waren reichlich und glaubwürdig. So wurde die erste Serie Revoloop FATBike Schläuche wieder vom Markt genommen. Manche Eigenart ist eben verhängnisvoll.

Es wurde still. Aber nur nach außen.

Nö, das wird nix!

Während sich der Sturm legte haben die Macher, die Jungs der TPU Plus GmbH, im Hintergrund jedoch fieberhaft nach Lösungen gesucht. Und Dan und ich hatten das Vergnügen in den letzten Monaten immer wieder neue Prototypen zu testen und alle denkbaren Kombinationen und Montagearten auszuprobieren. Es waren gute Ansätze dabei, aber auch viele Fehlversuche.

Auch nix…

Parallel hat TPU Plus übrigens eine neue Produktionsstätte aufgebaut, was der Grund dafür war, dass die Lieferung vorübergehend ganz eingestellt wurde. Ja, nach außen war es still, aber so lange noch ein Fetzen Hoffnung auf eine Lösung bestand, wurde entwickelt und ausprobiert. Und wir sind bekennende Fans der leichten Teile, daher haben wir begeistert mitgearbeitet!

Ein Licht am Horizont.

Dezent, aber drin: ein Revoloop Serie II Muster im 2XL

So, und warum erzählen wir Euch das nun alles? Naja, weil es eben Hoffnung gibt. Die letzte Serie Prototypen war äußerst viel versprechend! Selbst in den übermächtigen VeeTire SnowShoe 2XL 5.05 an unserem Pole Taiga Testbike ließen sich die neuen Revoloops völlig problemlos montieren. Hier und da stand mal eines der (schrecklich langen Prototypen-Rennrad-)Ventile ein wenig schief, aber am Ende konnten wir alle Testsätze korrekt montieren. Das macht Hoffnung, denn nach wie vor ist Tubeless nicht die optimale Lösung für jeden.

Versionsvergleich

Parallel haben wir auch mit Reparaturlösungen experimentiert und mit der bereits beschriebenen Methode mit Profilgummikleber eine dauerhafte und voll belastbare Reparaturmöglichkeit gefunden. Unterwegs hilft zur Not ein kleiner Patch aus Icusan Tape, mit dem wir unsere ersten (halbwegs) erfolgreichen Tubeless-Gehversuche gemacht haben. Aus der Revolution wurde also inzwischen eine Evolution und die Schläuche ein Stück erwachsener. Und das ist gut!

Was bleibt?

Glückskiste: 10 erfolgreiche Serie II Prototypen!

Naja, die Frage muss lauten: was KOMMT? Denn nach unseren letzten Infos ist TPU Plus inzwischen bereit, einen neuen Anlauf zu wagen. Gut, das glauben wir erst, wenn wir den ersten Schlauch in Alex Shop verkauft sehen – aber die Chancen stehen sehr gut, gelistet sind sie schonmal*! Wir werden, sobald uns der erste Schlauch der „Serie II“ in die Finger kommt, einen Re-Test machen und auch nochmal eine Montageanleitung erstellen. Und wir werden sehr genau zuhören, was ihr uns dazu sagen werdet. Denn unsere erste Einschätzung bleibt (und blieb es auch ständig): „…es ist fast zu schön um FAT – ähm, WAHR zu sein…“. Also Daumen drücken und dran bleiben. Alles wird FAT – ähm, GUT!

*Partnerlinks sind, wie immer, mit „*“ gekennzeichnet!

16 Responses

  1. Mirko

    Ich hatte früher selbst solche Schläuche. Das hat echt Spaß gemacht! Zum Glück waren sie damals noch relativ günstig, weil sie industriell gefertigt wurden.

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  2. Thomas

    Ich verstehe ja den Sinn der Aktion noch immer nicht.
    Im Jahr 2019 gibt es nun wirklich gar keinen Grund mehr seine fetten Schlappen nicht schlicht tubeless zu fahren.
    Ganz gleich on man immer wieder mal die Reifen wechselt und deswegen nur die absolute Minimal Menge an Milch einfüllen mag, oder ob man wie ich ein ganzes Jahr am Stück ohne Milchservice pendeln möchte und jeden Reifen nur einmal beim aufziehen mit Milch betankt um ihn dann ohne zwischendrin Luft nachzupumpen – außer man hat sie vorher selbst für entsprechendes Gelände abgelassen – erst wieder runter zu nehmen wenn er abgefahren ist.
    Für jeden gibt es die passende Milch und ein entsprechend sorgenfreies Erlebnis.

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    • Matt

      Hi Thomas,

      danke für Deinen Kommentar. Im Grunde sind wir bei Dir – es gibt an sich wirklich keinen Grund, auf Tubeless zu verzichten. Aus unserer Sicht. Aber wir haben selbst FATBikende Freunde, die Tubeless kategorisch ablehnen, weil sie das Fatty nur alle Wochen mal in die Hand nehmen, weil ihre Felgen nicht sinnvoll umrüstbar sind, weil sie auf das Gefummel mit Dichtmilch insgesamt keine Lugst haben, und, und, und. Die Meinungen gehen hier, wie so oft, weit auseinander. Und da liegt dann eben der „Sinn der Aktion“. Wer partout kein Tubeless will bekommt so eine Chance, runde 350 Gramm pro Rad zu sparen. Und das macht auf jeden Fall Sinn 🙂

      FATte Grüße

      Matt

    • Lars Seifert

      Weil tubeless viel schwerer ist als die Teile wenn sie denn funktionieren. Bis jetzt hatte ich von 4 bestellten Schläuchen 2 die schon von Haus aus ein Loch hatten leider war bei Alex keiner bereit auf meine e Mails zu antworten.

    • Alexander Wimmer

      Hallo Lars, es tut mir sehr leid wenn du mit deinen Revoloops nicht zufrieden bist.

      Wir verfolgen im Allgemeinen einen sehr kulanten Ansatz bei Reklamationen und im speziellen bei Revoloop.

      Wir haben aus der zweiten Generation der Revoloops mehr als 300 Schläuche verkauft und hatten insgesamt 3 Kunden mit Problemen die wir direkt ohne Rücksendung der Ware getauscht haben.

      Deine Anfrage vom 02.07 habe ich am 03.07. beantworte und leider seit dem nichts mehr von dir gehört.

      Du kannst dich jederzeit per Mail an mich wenden: alexander.wimmer@fatbike24.de

      Fatte Grüße

      Alex

  3. Remon

    Das sind gute Nachrichten! Hab zufälligerweise letzte Woche noch die Revoloop-site besucht um zu sehen ob es schon eine neue Fatbike-version gab.

    Frage: Ich habe einen ähnlichen Knick im Ventil bekommen wie im oberem Bild. Ist (wahrsheinlich) entstanden als Ich kurz vor der Fahrt den Reifendruck erhöht habe. Während der Fahrt sah Ich dann auf einmal das das Ventil nicht mehr senkrecht stand. Habt Ihr eine Erklärung wie das geschehen kann denn Ich verstehe es nicht so richtig? Ventil funktioniert noch tadellos also keine Risse im Plastik.

    Gruß, Remon

    Antworten
    • Matt

      Hi Remon,

      in unserem Fall hat sich das Ventil so verzogen, als wir einen Testschlauch mit geringerem Durchmesser so weit aufgepumpt haben, dass sich der Schlauch von innen gleichmäßig an den Reifen drückt. Das Problem in diesem speziellen Fall war, dass sich der Schlauch dabei extrem stark verdreht hat, wir aber gnadenlos weiter gepumpt haben, bis er rundum anlag. Das war bei über 1.5 bar der Fall. Dabei hat sich durch die Drehung das Ventil nach innen gezogen und wurde dann von dem extrem aufgepumpten Schlauch so verbogen.
      Bei einem normal breiten Revoloop in einem Reifen bis maximal 4.8″ sollte so eine extreme Kombination eigentlich nicht auftreten, da der Schlauch deutlich früher am Reifen anliegt und sich dann nicht mehr weiter verdrehen kann. Außer, man hat Talkum oder sowas in der Art im Reifen…
      In so fern können wir uns das in Deinem Fall nicht so recht erklären. Wie viel Druck hast Du aufgepumpt und welcher Reifen ist montiert?

      FATte Grüße

      Matt

    • Remon

      Hallo Matt,

      Danke für deine ausgiebige Reaktion und Entschuldigung für mein Deutsch!

      Es war zwar kein Revoloop FATbike Schläuch aber einen Revoloop.darkblue montiert in einem 29 Zoll 50mm Clement MSO X’PLOR. Ich habe mit einer Minipumpe im Zug kurz vor Ankuft, den Druck mit maximal 10 Pumpbewegungen auf ungefähr 1,2-1,3 Bar erhöht. Das erscheint mir nicht extrem hoch? Wahrscheinlich war bei mir den gleichen Prinzip (Drehung des Schläuches) die Ursache, aus welchem Grund dann auch.

      Ich habe letztes Jahr mit diesen Darkblue-Schläuche übrigens problemlos die Torino-Nice Rally gefahren und bin also sehr zufrieden.

      Gruß, Remon
      (Den Haag)

    • Matt

      Hi Remon,

      super Deutsch – kein Grund für eine Entschuldigung :). Was wir während der Testreihen gemerkt haben ist, dass ein zu dünner Revoloop extrem zum verdrehen neigt. Ich kenn mich im 29er Bereich nicht aus, aber vielleicht war die Ursache, dass der Reifen deutlich breiter war als der Schlauch? Im Zweifel wende Dich mal direkt an TPU Plus, die sind dankbar für jede geteilte Erfahrung!

      FATte Grüße

      Matt

  4. Bernd Matzke

    Servus zusammen,

    toll dass die Jungs von TPU Plus nicht aufgegeben haben!
    Ich habe noch 2 Schläuche der ersten Serie im Rad, wenn sie erstmal gerade drin sind, läufts super.
    Bin sehr gespannt auf Serie 2 und freue mich schon auf Euren Bericht.

    FATte Grüße

    Bernd

    Antworten
    • Matt

      Hi Bernd,

      die erste Serie haben wir auch problemlos im Einsatz und inzwischen auch schon mehrfach geflickt (meistens absichtlich zu Testzwecken angestochen…). Wenn die Schläuche einmal die korrekte Form haben, lassen sie sich danach immer wieder problemlos montieren. Mal sehen, was das neue Produkt kann. FATBike sind eben wirklich keine Mountainbikes – auch, wenn es um Schläuche geht!

      FATte Grüße

      Matt

  5. Erik

    Hallo Männer,

    das sind ja mal tolle Nachrichten und ein lang ersehntes Comeback. Ich war (leider) einer der Kritiker der ersten Stunde. Aber auch „Lieferant“ von technischen Vorschlägen. Bin gespannt auf die Verbesserungen und die Art wie sie realisiert wurde.

    Wenn ich an ein Produkt fest glaube, bekommt jeder Hersteller mehrere Chancen.
    Ich werde das Produkt wieder bestellen und bin dem Hersteller nicht nachtragend – er hat sich zu jedem Zeitpunkt einsichtig, kommunikativ und zum Wohle des Kunden verhalten. Lieber Geld verlieren als Ansehen – ein nachhaltiger Ansatz.

    Jetzt heißt es geduldig warten 🙂

    Grüße, Erik

    Antworten
    • Matt

      Hi Erik,

      es ist wirklich gut, dass es so viel auch konstruktives Feedback gab. An den vielen Testserien haben wir auch gesehen, dass wirklich einiges probiert und viel getüftelt wurde. Wie gesagt, unsere letzten Tests waren sehr vielversprechend, wobei ein leichter Schiefstand immer mal wieder sein kann. So krass wie im Bild im Artikel, auf dem es das Ventil fast zerbrochen hat, sollte es aber nicht wieder kommen (das war einer der Fehlversuche mit einem Prototypen).

      FATte Grüße

      Matt

  6. Jürgen

    Servus Jungs

    Es würde mich sehr freuen , wenn es diesmal problemlos klappt .
    Beim letzten mal hatten wir leider sehr viele Probleme.
    Sobald die Serie 2 auf dem Markt ist werde ich es sofort Ausprobieren.
    Leichte Schläuche und keine Milch-Sauerei wären schon Genial.

    Gruß , Jürgen

    Antworten
    • Matt

      Hi Jürgen,

      würde uns auch freuen… Am Ende sind Revoloops wirklich ein großartiges Produkt für gewichtsgeplagte Fatties – Tubeless Gewicht und Schlauch-Handling. Wir haben inzwischen fertige Produkte erhalten und stecken die kurzfristig in ein paar Bikes zum testen.

      FATte Grüße

      Matt

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