Kohle für Kohle? Klingt nach einem fairen Tausch. Aber übersetzen wir mal: Geld für Carbon. Und wir alle wissen, dass der Preis fürs edle Material schnell mal die Bank sprengt. Dass dem nicht zwingend so sein muss, hat schon Wren bewiesen. Anständige Carbon Parts kann man auch haben, ohne eine Bank überfallen zu müssen.
Womit wir bei der Silverback Carbon Gabel wären. Denn der Hersteller aus Nürtingen beschriftet ja schon die Preisschilder für seine Bikes mit sehr spitzem Stift. Und nun gibt es die dort oft verbaute Carbon Gabel auch einzeln. Schauen wir uns das Ding mal an.
Heavy Duty: die Silverback Carbon Gabel
Wozu braucht man sowas, eine Carbon Gabel am FATBike? Ach, da gibt es so einige Gründe. Geringeres Gewicht, extreme Verdrehsteifigkeit, die coole Optik – oder einfach, weil man was Besonderes am Bike haben möchte.
Optik? Check! Das matte UD Carbon macht was her, vor allem in der Sonne wo es je nach Lichteinfall schick schillert. Auch die Form ohne Schnörkel überzeugt: wuchtig und massiv kommt die Silverback Carbon Gabel* daher. Die Gabel besteht nahezu vollständig aus Carbon, inklusive des Schaftrohres, und ist äußerlich sauber verarbeitet.
Das Gewicht geht in Ordnung: mit ca. 850 Gramm (Schaftrohr ungekürzt, ohne Steckachse) reiht sie sich ziemlich genau in der Mitte zwischen der wirklich leichten Specialized Chisel (ca. 650 Gramm) und einer gute Alugabel (um die 1.000 Gramm) ein.
Allerdings sollte man keine Zahl ohne Kontext betrachten: in diesem Fall bedeutet das, dass Silverback die Gabel für die Verwendung mit mächtigen 200mm Bremsscheiben und äußerst amtlichen 150kg (!!) Fahrergewicht freigibt. Zieht man diese extreme Belastbarkeit in die Betrachtung mit ein, ist die Gabel dann doch schon wieder leicht. Und zwar richtig!
Gut gemacht: die Ausstattung
Was soll man zur Ausstattung einer Starrgabel schon groß sagen… Naja, gibt schon was. Zum einen muss man hier zwar auf Schraubsockel für Gepäckträger verzichten, aber Silverback hat zumindest an eine saubere Zugverlegung gedacht. Ein gern übersehenes – und dann lästiges – Detail.
Besonders smart finden wir das tauschbare Gewinde für die Steckachse: den Einsatz aus Aluminium kann man im Schadensfall einfach rausziehen und gegen einen neuen ersetzen. Wer schon mal eine Gabel geschrottet hat, weil Steckachse und Gewinde keine Freunde wurden, wird dieses Feature lieben.
Apropos Steckachse: hier liefert Silverback eine Version mit Schnellspanner mit. Das Ding ist funktional, aber kein Highlight. Genau genommen verdient die Steckachse sogar den Titel für den einzigen Kritikpunkt: sie steht links ein paar Millimeter über. Das stört nicht nur die an sich sehr feine Optik, es erhöht auch die Chance, über kurz oder lang von der Möglichkeit, den Gewindeeinsatz tauschen zu können, Gebrauch machen zu müssen. Gute Nachricht für alle, die es sexy mögen: die wunderschöne Achse von DT Swiss kann problemlos verbaut werden.
Vorbildlich: zum Lieferumfang gehört auch eine hochwerigte Ahead Exzenter/Schrauben Kombination von FSA. Die Einbaumaße der Naben beschränken sich auf eine einzige Auswahl: 150mm Breite mit 15mm Steckachse. Scheibenbremsen nimmt die Silverback Carbon Gabel ab 160mm Scheibendurchmesser auf. Für alle größeren Scheiben muss mit Adaptern gearbeitet werden.
Silverback Carbon Gabel – das bringt sie
Carbon Starrgabeln sagt man nach, sie würden Vibrationen dämpfen. Nun ja… Da müssen wir die Kirche gleich mal im Dorf lassen: dieser Effekt kann an einem FATBike getrost vernachlässigt werden. Was der Reifen nicht schafft, rettet eine Carbon Gabel auch nicht. Dafür überzeugt die Silverback Carbon Gabel* mit extremer Stabilität. Jede Lenkbewegung wird knackig und präzise übertragen und selbst unter der unbarmherzigen Bremskraft unserer Hope Vierkolben Tech3 V4 Bremse verbiegt sich die Gabel allenfalls minimal, wenn überhaupt. So soll es sein!
Und bei allem, was die Silverback Carbon Gabel im Alltag so tut, sieht sie vor allem extrem gut aus. Wie dieses Bild eindrucksvoll zeigt:
Was bleibt?
Gewichtsersparnis ohne Kompromisse in Sachen Belastbarkeit – dafür steht die Silverback Carbon Gabel. Und für eine Hammer Optik! Die Gabel ist ein rundum-sorglos-Paket und lässt sich dank Tapered (=konifiziertes) Schaftrohr in nahezu alle gängigen FATBikes einbauen. Einschränkungen gibt es lediglich bei der Farbwahl, die ganz im Sinne des großen Henry Ford ausfällt: man kann jede Farbe haben, so lange es schwarz ist. Im Fachhandel gibt es die Silverback Carbon FATBike Gabel für 329,- Euro*, was angesichts der gebotenen Leistung mit voller deutscher Garantie absolut in Ordnung geht.
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Die neue Version der Gabel hat diverse Gewinde für Schutzblech, Licht, Flaschenhalter, Taschen oder so.
Gewicht 850g ungekürzt
gruss roberto
Ja Steckachse ist klar (kein klassischer Schnellspanner), ich meinte nur der Hebel ist nicht zum (schnell) spannen sonder die Achse wird nur ein,- und ausgeschraubt.
Es ist eine Achse mit Hebel dessen Winkelstellung zur Gabel über ein Raster fest eingestellt werden kann. Und nach einem Radwechsel wieder in der selben Position zur Gabel steht.
gruss roberto
Bei mir ist die Achse eine Schraubachse (kein Schnellspann System).
Wobei man den Sitz des Hebels über ein Raster festlegen und dann mit einer Schraube festmachen kann.
Also einmal einstellen! Finde das Super! Ist jetzt in der Bluto.
Für eine cleane Optik und etwas Gewichtstuning passt die ROCKSHOX Steckachse Maxle Stealth 15 x 150 mm auch perfekt!
gruss roberto
Hi Roberto.
danke für den Kommentar. Soweit wir wissen, hat die Gabel immer eine Steckachse. Einen Schnellspanner würde man konstruktiv nicht rein bekommen.
Guter Tipp mit der Stealth Achse! Ich fahre in meiner Gabel eine DT Swiss Achse, die passt auch gut. Bilder sind im Bericht über das Pole Taiga.
FATte Grüße
Matt