Mit einer breiten Produktpalette im Bereich FATBike ist Silverback aus Nürtingen bei Stuttgart ein wichtiger Player für alle Freunde von Reifen jenseits der 4 Zoll. Wir haben uns das 1.364 EUR teure Silverback Scoop SX mit serienmäßiger Carbon Starrgabel für einen Test geschnappt und unsere Erfahrungen hier zusammengefasst.

Auf zur Tour mit dem Silverback Scoop SX

Schonmal irgendwo gesehen, das Scoop SX?

Wer regelmäßig FAT-Bike.de liest, dem ist das Scoop SX sicher schon in unserem kleinen Overnighter Bikepacking Abenteuer aufgefallen. Ohne zusätzliches Gepäck mit Zelt und allem ist das aber natürlich nochmal eine andere Nummer, also raus auf die Trails und checken, wozu das Silverback Scoop SX fähig ist.

Bald Schlafenszeit, und das Silverback Scoop SX ruht sich schon aus vom ersten Tag des Overnighters

Mit knapp 16 kg Kampfgewicht gehört das Scoop SX sicher nicht zu den Gazellen, aber mit guter Basis für den Einstieg bringt es auch Potential ambitionierte Fahrer mit. Der Aluminium Rahmen in Scuba und Ice Blue ist der selbe wie beim Topmodell Scoop Double, die Carbongabel sehr hochwertig verarbeitet und ebenso identisch wie beim nächst höheren Silverback FATBike Modell Scoop Single. Wie auch schon in unserem Scoop Delight Test erwähnt, sind die Züge am SX natürlich ebenfalls mit cleveren Kabelausgängen innen verlegt. Der Bremssattel ist analog in das hintere Rahmendreieck verlegt wurden, für mehr Stabilität und zuverlässige Bremspower.

Surface Cockpit aus dem Hause Silverback und Scoop SX Schriftzug auf dem Oberrohr

Wie schon erwähnt prangt am vorderen Ende des Scoop SX eine wunderschöne aus UD-Carbon gefertigte Silverback Fat Specific 26″ Starrgabel. Sehr fein. Und mit der 15x150mm Steckachse ist das System äußerst zielstrebig und spurtreu, mal abgesehen von etwas selfsteering der FATBike Reifen.

Ein Augenschmaus, und steif ist das Ding auch noch: Die Silverback Fat Specific 26″ UD-Carbon Gabel

Rollt rund durch die Landschaft

Auch beim Laufradsatz begnügt sich Silverback nicht mit halben Sachen und verpasst dem Scoop SX spendabel einen Satz SunRingle MuleFüt, die sozusagen ab Werk bereits TubelessReady an den Start gehen. In der Serie ist das Scoop SX allerdings mit Schläuchen bestückt, und bietet mit einfachem Eingriff und Umbau auf Tubeless radikale Gewinne an Gewicht und Agilität.

Trotz seines Gewichtes kann das Silverback Scoop SX auch Gravitation der Erde überlisten, zumindest kurz.

Die Anbauteile am Cockpit sowie in der Sitzzone nimmt Silverback für das Scoop SX mit der Marke Surface aus den eigenen Regalen. Sattelstütze, Lenker und Vorbau kommen in schwarzem Aluminium.

Bitte Platz nehmen. Surface Sitzzone passt wie Arsch auf Eimer.

Verzögert wird am Silverback Scoop SX mit SRAM Level T Scheibenbremsen, die für ausreichend Verzögerung sorgen. Aber klar, besser geht immer. Im Gesamtkontext aber völlig in Ordnung.

Im Antrieb setzt Silverback wie auch im Namen des Scoop SX erkennbar auf die 12-fach Einsteigergruppe von SRAM, die SRAM SX Eagle. Mit 11-50 Zähnen am Ritzel steht eine hohe Bandbreite für auf und ab zur Verfügung, obgleich hochwertigere Schaltgruppen von Sram mit 10-50 Zähnen aufwarten. Der Einsatzzweck wird dadurch aber eher nicht geschmälert. Bei der Kurbelgarnitur hilft wieder der Griff ins Herstellereigene Regal von Surface.

12-fach zum günstigen Preis. SRAMs SX Eagle macht's möglich.

Time for some action.

Aber was bedeutet das nun für den Einsatz im Wald? Die recht schweren 4,7″ VeeTire Bulldozer Reifen sind gepaart mit den verbauten Schläuchen natürlich keine Supersprinter, einmal in Schwung rollt's aber dahin, alles sehr unaufgeregt. Mit dem recht steilen Sitzwinkel kommt die Kraft der Beine auch dort an, wo sie hinsoll, im Vortrieb. Die Geometrie ist Tourenorientiert und nicht aggressiv auf Trails ausgerichtet. Spaß macht es trotzdem im Bergab-Modus. Die Verzögerung der SRAM Level T Bremse passt gut zur Ausrichtung des Scoop SX, und die SRAM Eagle SX verrichtet ihren Dienst ähnlich präzise wie höherwertige Schaltgruppen, wenn auch mit etwas mehr Ballast im Gepäck.

Arsch raus, Brust rein, abwärts.

Was bleibt?!

Das Silverback Scoop SX darf sich gern als vollwertiges FATBike bezeichnen und stellt mit stringent und sorgenfreiem Komponentenmix eine ideale Basis für den Einstige ins FATBike-Leben, ohne sich Möglichkeiten zum Upgrade und Tuning zu verbauen. Etwas abspecken würde helfen, für den angebotenen Verkaufspreis aber durchaus akzeptabel.

Steht selbstbewusst, darf's auch!

4 Responses

  1. Bertram Buhmann

    Hi Dan,

    deine Argumentation kann ich nicht ganz nachvollziehen, wenn du sagst, das hohe Gewicht käme hauptsächlich von den Reifen und den Schläuchen.
    Nach meiner Kenntnis ist der Schwalbe Jumbo Jim in der Light Ausführung, der leichteste Reifen, den man in der 4.8 Ausführung kaufen kann, der wiegt grad mal 1290 g. Der Bulldozer in 4.7 wiegt exakt 1350 g, also grad mal 60 g mehr, da geht gar nix zur spürbaren Gewichtseinsparung. Verwendet man leichte Revoloop Schläuche dazu, spart man vielleicht pro Rad 180 g dazu ein, klar besser als nix, aber dramatisch ist das auch nicht, man ist dann immer noch über 15 kg.

    Ein Canyon Dude wiegt serienmäßig ohne irgendwelches Tuning 13 kg, mit etwas Tuning ist der dann problemlos unter 13 kg zu bringen, also dann die 12 vor dem Komma. Klar, der ist dann teurer, aber dann auch wirklich „leicht“.

    So besehen kann ich abschließend nur sagen, das Silverback Scoop SX ist ein tolles Bike mit einer bestechenden Optik, das ich sofot kaufen würde, hätte ich grad das nötige Kleingeld übrig. Aber gewichtsmäßig ist und bleibt es ein schwerer Bock.

    Bleib gesund.

    Bertram

    Antworten
    • Mike

      ich weiß, wie du auf das gewicht kommst, aber aktuell gibt es den bulldozer mit < 1400 gr nicht mehr… der geht in 4.72 in der 120 tpi variante lt. herrsteller bei 1480 gr. los. die billigen varianten liegen bei 1650 gr oder 1770 gr… und das ist zusammen mit 480 gr. standardschläuchen ne saubere hausnummer…

      https://veetireco.com/product/fat-bike-bulldozer/

  2. Bertram Buhmann

    Hi,

    habe mit großem Interesse diesen Beitrag gelesen. Aber das Gewicht??? 16 kg, das ist enttäuschend!. Mein Surly Moonlander mit Stahlrahmen und Stahlgabel wiegt auch nicht viel mehr und der kommt noch aus den Pionierzeiten des Fatbikens.

    Hier müsste nach meiner Meinung dringend nachgebessert werden.

    Bleibt alle gesund.

    Sven

    Antworten
    • Dan

      Hi Bertram,
      du hast recht, 16 bzw. 15,8kg inkl. Pedale um genau zu sein sind ein Wort. Den größten Anteil haben hier definitiv Reifen und Schläuche, dem ist aber schnell Abhilfe zu schaffen.
      FATte Grüße,
      Dan

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