Kona ist eine doch eher kleinere Marke, die ihren Ursprung in Vancouver / Kanada hat. Bereits recht früh war Kona beim Thema FATBike mit von der Partie und brachte 2013 das Kona Wo auf den Markt. Das aktuelle 2017er Kona FATBike Wozo ist natürlich eine entsprechende Weiterentwicklung und das Topmodell der Kona FATBikes. Neben dem Kona Wo haben wir uns das Kona Wozo einmal genauer angesehen und bei der Gelegenheit gleich auf einigen der schönsten Trails getestet.
Das Kona FATBike Wozo liebt Trails
Wir sind unterwegs mit dem Kona FATBike Wozo in Größe L, das trotzdem ziemlich klein ausfällt. Perfekt also für den geplanten Testeinsatz auf originalen NorthShore Trails. Bevor wir aber zum Wozo kommen, stand der Besuch des Kona Headquarters in Vancouver auf dem Programm. Alles ist noch sehr geheimnisvoll, die Planung für die neue 2018er Modellpalette läuft auf Hochtouren und wir wollen nicht lang stören. Die beiden Kona FATBikes stehen aber schon bereit für uns, ein 2016er Kona Wo, und das aktuelle Kona Wozo. Also haben uns die Jungs von Kona eingeführt in die Hintergründe der Entwicklung ihrer FATBikes, dann Pedale angeschraubt, und ab dafür.
Pick up, drop in
Das Wozo direkt auf den Pickup eines Freundes geworfen, dann düsten wir gemeinsam nach Squamish. Zum Einfahren auf dem Kona FATBike Wozo lag kein geringerer Trail als Treasure Trail vor uns. Die Geschichten zum Trail eilten ihm voraus. Trotz Regen und widrigen Bedingungen stürzten wir uns nach einer anstrengenden Auffahrt in das erste Rockface des Trails. Sehr steil, kurzer Auslauf, danach ein wurzeliger Absatz. Schnell war klar, die einfachen Shimano Bremsen am Kona FATBike Wozo sind total überfordert. Zum Glück hilft die verbaute RockShox Bluto Federgabel etwas Reserve aufzubauen. Ohne wäre der erste Crash hier wohl schon passiert.
Sehr respektvoll schlängelten wir uns auf dem Wozo den nassen Treasure Trail hinab, unserer eigenen Gesundheit entgegenkommende Zwischenstopps zur Sichtung der nächsten Schlüsselstelle waren notwendig, bedenkt man die mangelnde Bremskraft der für solche Vorhaben unterdimensionierten Scheibenbremsen. Generell schlägt sich das Kona FATBike aber gut. Die kompakte Bauart sorgt für hohe Wendigkeit und gutes Handling. Im freien Fall geht es weiter den Trail hinunter.
Konas erste Wahl
Geschaltet wird SRAM NX Shiftern und SRAM GX Schaltwerk. Die 1×11 Kombination reicht aus für steile Uphills, durch das winzige 28iger Kettenblatt sind höhere Geschwindigkeit aber nur noch mit kreiselnden Beinen zu erreichen. Vorbildlich verbaut Kona am Wozo sortenrein eine SRAM Kette, keine Mogelpackung. Ähnlich sieht es bei Kurbel und Innenlager aus, beides samt von RaceFace. Bei den Anbauteilen bedient sich Kona aus dem eigenen Regal, nur WTB Sattel und FSA Steuersatz sind Fremdfabrikate.
Extrem spannend wird es dann aber beim Laufradsatz, oder besser gesagt bei der Bereifung. Trotz der 100mm Federweg an der RockShox Bluto RL Solo Air bestückte Kona das Vorderrad mit einem 4,8 Zoll breitem Schwalbe Jumbo Jim SnakeSkin Reifen, hinten hingegen nur mit der 4 Zoll Variante. Das sieht ulkig aus, macht aber durchaus Sinn, kennt man einmal den Hintergrund. Für maximalen Fahrspaß wollte Kona die Geometrie des Wozo an die des Trail-Hardtails Honzo anlehnen und die Kettenstreben so kurz wie möglich auslegen. Um nicht im Q-Faktor zu breit werden zu müssen haben sich die Entwickler für einen etwas schmaleren Reifen entschieden und den 4 Zoll JumboJim verbaut. Allerdings fasst der Rahmen bis zu 4,5 Zoll, da ist also noch etwas Luft in die Breite. Der mit Joytech Naben aufgebaute MuleFüt Laufradsatz macht sonst einen guten Eindruck und ist mit den Felgen sowie Reifen auch Tubeless-ready.
Die Joytech Nabe am Heck dreht sich übrigens um eine nur 177mm breite Achse, was bereits erwähnt zu einem kleinen Q-Faktor beiträgt und damit nicht nur Sand und Schnee interessant sind, sondern das Wozo auch auf engen Trails Spaß macht.
Kona FATBike für's Leben!
Eines der Highlights am Wozo Kona FATBike ist das Herzstück, der hochwertig verarbeitete Aluminiumrahmen. Kona selbst steht so sehr hinter der Qualität seiner Rahmen und gibt dem Käufer eine „Lifetime limited warranty“, das war bei Kona schon immer so, und wird noch heute gelebt.
Die Schweißnähte sind wunderbar gezogen, die Vorbereitung für innenverlegte Züge einer Dropper Post vorhanden. Am Unterrohr finden sich oben und unten Schrauben für Flaschenhalter oder andere Ausrüstung. Ach ja, noch ein Highlight. Das Ausfallende ist je nach Einsatz verstellbar, um damit den Radstand zu verkürzen, für wendiges Fahrerlebnis, oder den Radstand zu verlängern, für mehr Laufruhe.
Was bleibt?!
Das Kona FATBike Wozo macht Spaß auf dem Trail, wenn die kleinen Bremsen nicht wären. Auf Touren läuft es auch gut, wenn das kleine Kettenblatt nicht wäre. Für uns bedeutet das: kräftigere Bremse und etwas größeres Kettenblatt, fertig ist das wendige FATBike mit Lifetime warranty. Wir hoffen und glauben, das Kona auch für's nächste Jahr dem FATBike treu bleibt und sind schon gespannt, was da vielleicht noch kommt. Es wäre schade um das Wozo.
Hallo,
ich habe seit ein paar Tagen das Kona Wo 2018 in XL, auch bei 1,86m. Macht in der Größe echt Spaß zu fahren. Aufgrund meines Tourenrades, an dem auch die günstige Shimano verbaut ist, habe ich beim 2017 gleich MT7 draufgemacht und fahre damit echt gut.
Viele Grüße
Sven
Hallo,
erst mal danke für den Tollen Testeindruck. Was mich noch interessieren würde ist, wie Groß der Testfahrer ist? Seid ihr euch sicher das es ein L Rahmen war? Auf dem Foto sieht es für mich eher nach einem M Rahmen aus!
Danke und schöne Grüße, Simon
Hi Simon, das Wozo war tatsächlich ein L, kam uns auch sehr klein vor! Der Testfahrer ist ca. 1,86m groß. Ich hoffe das hilft dir etwas. FATte Grüße, Dan