Trek Farley: Trek's Einstieg in die FATBike Welt
Mit dem Trek Farley kommen endlich auch Fans der amerikanischen Kultmarke in den Genuss überdimensionierter FATBike Reifen. Dabei verkörpert das Farley als FATBike sehr konsequent Trek's Philosophie „…das Fahrrad weltweit als einfache Lösung für ziemlich komplexe Probleme…“ einzusetzen.
Ehrlich, wir hätte das nicht schöner sagen können! Und was könnte einfacher und dennoch perfekt als Lösung für komplexe Probleme – in unserem Fall wohl verblockte Trails oder Rennen im Tiefschnee – geeignet sein als ein FATBike! Also los, schauen wir uns das Trek Farley genauer an!
Ein FATBike vom Feinsten!
Und das meinen wir im doppelten Sinn: beim Trek Farley treffen fast alle klassischen FATBike Elemente auf feinste Ausstattung und Design.
Fangen wir beim Rahmen an: kaltgezogene Alurohre werden im Hydroforming Verfahren in Form gebracht. Das ist heute durchaus Stand der Technik, Trek's cooler Name „Alpha Platinum Alloy“ soll aber nicht unerwähnt bleiben. Neben den bei FATBikes üblicherweise üppigen Möglichkeiten, Flaschenhalter und Racks zu montieren, hat Trek beim Farley auch an innenverlegte Züge gedacht. Selbst das Kabel bzw. die Hydraulikleitung für eine später nachgerüstete Dropper Post kann im Rahmen verlegt werden. Gerade bei FATBikes ein noch seltenes Detail! Dazu finden sich hoch moderne Lösungen wie Steckachse und Direct Mount Umwerferbefestigung am Rahmen. Vorbildlich!
Einzig die schwarze Farbe des Trek Farley Komplettbikes will uns nicht so recht gefallen. Zwar ist schwarzer Hochglanzlack sehr edel und setzt die giftgrünen Parts erst so richtig in Szene. Aber er ist auch überdurchschnittlich anfällig gegen Kratzer. Sicher bei einem FATBike kein Beinbruch, aber man braucht sich nichts vor zu machen: Patina bekommt dieser Rahmen schneller als manchem lieb sein wird.
Allerdings bietet Trek das Farley auch als Rahmenkit an, wobei es dann die Option gibt den Farley Rahmen in klassischem Hellblau zu erwerben. Geschmackssache, aber mein klarer Favorit!
Die Seriengabel kann durch eine FATBike Federgabel ersetzt werden
Die Gabel wurde passend zum Rahmen designed, was einen optisch sehr sauberen Übergang am (getaperten) Steuerrohr ergibt. Sie verfügt neben weiteren Möglichkeiten zur Montage von Halterungen zusätzlich über eine Verstärkung zwischen den Holmen knapp über dem Reifen, was zusätzlich Stabilität bringt. Leider ist sie aber auch recht schwer.
Die Bauhöhe der Gabel und die Geometriedaten des Rahmens lassen darauf schließen, dass der Rahmen bereits für die Aufnahme einer FATBike Federgabel vorbereitet ist.
Ein weiterer Racer unter den FATBikes
Und wo wir gerade bei der Geometrie sind: die Winkel und Rohrlängen lassen darauf schließen, dass Trek durchaus ein gehörigen Auge auf die Spaßfraktion unter den FATBikern geworfen hat: das Farley ist eher ein Vertreter der agilen, handlichen FATBikes. Gepaart mit dem steifen Rahmen und der zusätzlich verstärkten Gabel steht einer gepflegten Runde Single Trail Moschen nichts im Weg.
Außer vielleicht dem Gewicht: vor allem dank der schweren Gabel liegt das Farley mit ca. 14,5kg am Ende nur im Mittelfeld aktueller FATBikes.
Die Ausstattung des Farley
Bei der Ausstattung seines FATBikes hat sich Trek voll ins Zeug gelegt und nicht gespart. Geschaltet wird mit SRAM (Shifter X7, Schaltwerk X9, Umwerfer X0), fürs Bremsen sind hydraulische Avid Elixir 3 Scheibenbremsen zuständig. Ein weiteres Highlight ist die Kurbel vom kanadischen Teilespezialisten Race Face.
Bei den Reifen zeigt sich einmal mehr der eher agile Ansatz des Farley: die Surly Knard Reifen der Dimension 26×3.8″ sind nicht die fattesten Reifen am Markt, aber dafür relativ leicht. Montiert sind sie auf 82mm breiten Surly Rolling Darryl FATBike Felgen montiert. Das ergibt eine optimale Abstützung der Reifen und sorgt für viel Stabilität – vor allem in schnell gefahrenen Kurven.
Vervollständigt werden die Laufräder durch grün eloxierte Surly Naben.
Ansonsten tummeln sich weitgehend Teile des seit vielen Jahren Trek eigenen Labels Bontrager. Vielleicht nichts Besonderes, aber solide Kost und farblich perfekt auf den schwarz-grünen Bomber abgestimmt.
Fazit: ein FATBike mit viel Potential – aber nur für Wenige
Zugegebener Maßen habe ich eine besondere Verbindung zu Trek. Nicht nur, dass Trek schon vor 25 Jahren, als ich die Liebe meines Lebens – Mountainbiking – gefunden habe, bereits ein fester und hoch innovativer Bestandteil der damals noch jungen MTB Welt war… Wir haben auch im selben Jahr das Licht der Welt erblickt. Und schon damals hat Trek einen einfachen Anspruch gehabt: die besten Bikes der Welt zu bauen.
Mit dem Farley ist Trek wieder ein großer Wurf gelungen. Ob es das beste FATBike der Welt ist wird sich noch zeigen müssen – im Moment verdampft die in Deutschland homöopathische Stückzahl regelrecht im Markt.
Glück hat, wer eines der wenigen rund 2.000,- Euro teuren Komplettbikes ergattern kann. Das Rahmenkit wird in Deutschland voraussichtlich gar nicht angeboten.
Auf jeden Fall hat das Farley das Zeug um sehr erfolgreich zu werden. Mit dem Rahmen, der Ausstattung und dem Design (dank der Wahl zwischen schwarz-grünem Ninja Look und himmelblauer Klassik-Optik) kann man nichts falsch machen.
Hier heißt es also entweder warten oder auf der anderen Seite des Teichs einkaufen. Schade…
Klasse Beiträge, danke für die Links! Grüße Patrick
Hi Patrick, danke für das Lob. Wir bleiben am Ball damit sich die Linksammlung weiter füllt und wir immer über aktuelle Themen berichten. Bis bald!