4,7 Zoll sind nach unserem Geschmack. Mit dem bereits vorgestellten Bontrager Barbegazi FATBike Reifen rollen wir derzeit auf unserem Ur-FATBike, dem Specialized FatBoy, durch die Wälder, und testen den Barbegazi aus dem Hause Trek in allen erdenklichen Lebenslagen.
Der Dickste in der Familie: Bontrager Barbegazi
Unser FatBoy ist bereits erprobter Reifentester, also haben wir die Bontrager Barbegazi* Reifen da direkt aufgezogen, für einen späteren Vergleich vorerst mit Schläuchen und auf den 90mm Specialized Felgen. Wie viele andere Reifen ist auch der Barbegazi laufrichtungsgebunden. Bei der Montage selbst stellten wir fest, das der Bontrager ziemlich straff auf der Felge sitzt und entsprechend Druck braucht, um sich ins Bett zu legen. Das ist lästig bei einer Panne unterwegs aber ein großer Vorteil für die Tubeless Montage!
Nach Montage mit unserem Standarddruck für vier/achter Reifen von 0,4 Bar aufgepumpt, baut der Bontrager Barbegazi ab Felgenhorn inkl. Stollen 85 mm hoch und insgesamt 114 mm breit. Mit einem Gewicht von 1.300 Gramm gehört der Dicke mit 120TPI Karkasse aus dem Hause Trek eher zu den Leichtgewichten, vergleichbar breite Reifen sind meist um die 200 Gramm schwerer. Sein teils mit Lamellen durchzogenes Profil sieht vielversprechend aus, zumindest für eher lose oder nasse Untergründe und vor allem Schnee.
Bontrager Barbegazi auf dem ersten Ausritt
Ohne hohen Rollwiderstand aufgehalten im Wald angekommen, stellen wir als erstes die Spurtreue auf losen Schotterwegen fest. Selbst bei schnellen Abfahrten auf schottrigen Waldwegen klebt der Bontrager Barbegazi am Boden wie kein anderer. Das ist unglaublich, selbst mit provokativ erzwungenen, spontanen Lenkmanövern ist der vier/siebener nicht aus der Spur zu bringen. Es ist anzunehmen, das die Lamellen der ansonsten eher winzigen Stollen hier einen großen Anteil dieser überzeugenden Kurvenlage haben.
Fast so leichtfüßig wie der Schwalbe Jumbo Jim bewegt sich der Bontrager Barbegazi gemütlich bergauf wie eine Dampflok. Dabei ist es völlig egal, ob sich Steine oder Schlammlöcher in den Weg stellen. Traktion liegt praktisch immer an. Der Komfort des Bontrager Barbegazi ist hoch, der Reifen rollt butterweich ab. Sensibel schluckt der vier/siebener Unebenheiten, durch effektive Eigendämpfung ohne groß aufzuschwingen.
Auch den mächtigen 4-Kolben Bremsen hat der Bontrager Barbegazi einiges entgegen zu setzen. Mutig krallt er sich in den Untergrund und gewährleistet damit schnelle Stopps ohne unnötige Schweißausbrüche.
Die schon angesprochenen Tubeless Eigenschaften werden wir in den nächsten Wochen noch genauer unter die Lupe nehmen und mit entsprechender Montage auch ausführlich testen. Das Verhalten von FATBike Reifen mit und ohne Schlauch ist oft sehr unterschiedlich, speziell in Richtung Komfort und Autosteering. Wir sind gespannt.
Wiederholungstäter
Der erste Ride auf einem neuen Reifen bringt durch Euphorie geprägt oft deutlich hervor, was der montierte Pneu besonders gut oder weniger souverän kann. Mit jeder weiteren Tour jedoch gewöhnt man sich aneinander und Parameter für den FATBike Alltag kristallisieren sich langsam heraus. Beim Bontrager Barbegazi bestätigen sich die Eindrücke der ersten Ausfahrt. Und auch bei weiteren Test mit Luftdrücken unterhalb unseres Standarddrucks von 0,4 Bar steht der Reifen stabil auf der Felge, und steigert seine Traktionseigenschaften und den ohnehin schon hohen Komfort nochmals gehörig. Selbst das gefürchtete Autosteering ist beim Bontrager Barbegazi kaum zu spüren.
Was bleibt?!
Für den offiziellen Verkaufspreis in Höhe von 114,95 EUR* gibt's einen extrem ausgewogenen und spurtreuen Reifen, der durch sein für 4,7 Zoll Breite recht geringes Gewicht keine Spaßbremse ist. Wir würden sogar soweit gehen, dass kaum ein anderer Reifen so schnell durch kurviges Gelände zu manövrieren ist. Schade, das wir die Bontrager Barbegazi* FATBike Reifen erst jetzt so richtig kennengelernt haben! Wir freuen uns aber schon jetzt auf den ersten Ride im Schnee auf diesem Reifen.
Servus,
ich fahr den Barbegazi jetzt auch schon ein paar Wochen.
An und für sich ein Top Reifen. Gewicht lag bei 1302g. Tubelessmontage
hat nen ordentlichen Kompressor benötigt. Reifen war aber auch frisch aus der Packung, da machts eh keinen Spaß. Montiert wurde auf den DT BR
Grip ist Top, Rollwiederstand nicht sonderlich hoch.
Er macht aber ab und an ein paar komische Selfsteeringaktionen. Er fährt sich
zwar auch bei 0.4b recht neutral aber mittendrin hat er ab und zu nen Selfsteer rein das es einem um gute 20cm die Spur versaut.
Trotzdem ist der Reifen schon fast alternativlos gut.
Hmmm…ich glaube wirklich, dass der Reifen super ist!
….aber ….. fällt denn niemandem auf, wie ähnlich das Profil dem Racing Ralph (MTB) von Schwalbe ist??
Stellst sich die Frage, warum sich Schwalbe selbst, beim JJ so beschnitten hat, wo es doch offenichtlich funktioniert das bewährte anzuwenden.
Das Gewicht war wohl der Grund, vermute ich.
Der Barbegazi sieht nach super alternative zum JumboJim aus. Suche nach einem schnellen Sommer/Race Reifen in 4.8, der ein bisschen mehr Traktion bei schlammigen Bedingungen bietet als der JJ. Was haltet ihr eigentlich vom neuen Huesker Du 4.8?
Hi CellCyclist, wir haben noch keine einschlägigen Erfahrungen mit dem Huesker Du gemacht, das werden wir ändern. FATte Grüße, Dan
Hi,
Jetzt ist ja eh erstmal Winter, und da kommen ganz andere Kaliber zum Einsatz.
Ein direkter Vergleich von JumboJim 4.8 Addix, Barbegazi, Kendra Juggernaut Pro 4.5 und Husker Du 4.8 wäre aber echt hilfreich.
Viele Gruesse aus Finland
Norman
servus Jungs ,
also hab die Woche mal den Reifen mir zugelegt ..vorn mont. Salsa Mukluk Felge is nur 65 breit (war ein 4 zoll mont. ) Luftdruck 0,45 mit Schlauch damit er sich gut ausformt nach dem auspacken 😉 Reifen kommt gut raus und was soll i sagen genau wie bei Euch im Test unglaublich wie er seine Spur zieht egal wo ! nasser Fels nasse Wurzeln egal , Dämpfung hervorragend
tiefer Boden er gräbt sich durch und auf dem Heimweg auf Teer bleibt der Lenker ruhig wie es sein soll 😉
bester Reifen !! der hintere kommt jetzt auch drauf 🙂
gruß peter
noch was …
Schlauchlos mont mit Tap kein pro
im Schnee einfach super
ich würde ihn wieder kaufen 😉
So viel Lob für den Reifen, da frage ich mich ob sie eine echte Alternative zu meinen 45NRTH Flowbeist sind. Könnt ihr da einen Vergleich ziehen? Danke, Steven.
Servus Steven, jein! Der Flowbeist/Dunderbeist von 45NRTH sind Reifen mit gröberem Profil, nach meiner Erfahrung eher für weicheren, erdigen oder sandigem Boden geeignet. Auf fein geschotterten Wegen hat der Barbegazi aber die Stollen vorn, genau dieses Terrain mag der 45NRTH überhaupt nicht. Außerdem hatte ich den Eindruck, das der Barbegazi Pannensicherer ist als der recht dünnwandige Flowbeist. Beides sind meiner Meinung nach aber mit die besten Reifen in diesem Format. Hoffe das hilft. FATte Grüße, Dan
Ja danke, das hilft. Da bleibe ich beim Flowbeist. Fahre ihn ja vorn und hinten. Und auf Trails im Wald sind sie schon deutlich besser als Schwalbe, die ich vorher hatte. Schotter habe wir hier nicht so viel. Tubeless hatte ich bisher null Problem mit Pannen.
Perfekt! Welche Felgen fährst du? Wir haben die Langzeit-Erfahrung gemacht, dass die 45NRTH Reifen tubeless auf der DTSwiss-Felge „wandern“. Kannst du das bestätigen?
Nein, kann ich nicht. Habe die DT Swiss. Aber ich habe Getto Tubeles mit einem 24″ BMX Schlauch gemacht. Mit dem SunRingle Klebeband hat es nicht funktioniert. Seit einem Jahr ohne Probleme und Platten.
Servus,
danke, danke, danke, für Eure informativen Testberichte!
Ihr seid fast meine einzige Informationsquelle für Fatbikes und Teile.
In den einschlägigen Mountainbike-Zeitschriften ist so gut wie nichts mehr zu lesen über Fatbikes oder gar Teile dafür……..sehr schade……..denn es gibt uns Fatbiker doch immer noch……und (jedenfalls mich) auch noch lange.
Good Job, bitte macht weiter so.
FATte Grüße
Bernd
Hi Bernd,
danke für Dein Lob. Wir finden es ja garnicht so schlecht, dass die großen Magazine das Thema ignorieren, das lässt uns mehr Raum. Es ist eben ein Nischensegment, aber dafür ist es voll mit eingefleischten Fans und Bikern. Uns macht es dadurch sogar noch mehr Spaß, das Thema ist viel persönlicher und ehrlicher. Wir können jeden Kommentar und jedes Mail persönlich beantworten und viele Leser sind inzwischen Freunde geworden.
Ich denke, genau das ist die FATBike-Szene. Weniger Bling-Bling, weniger Stress, mehr miteinander und irgendwie im „Außenseitertum“ vereint. Übrigens kann man das ja auch am Markt sehen. Die ganzen Vorreiter- (z.B. Specialized) und Glücksritterfirmen ziehen zum nächsten „Großen Ding“ weiter. Die wirklich verbundenen Marken bleiben, bringen immer bessere Produkte und füllen unser Magazin.
Ist fast wie eine keine Familie. Und Dan und ich schreiben die Familienchronik 🙂
Also, wir lesen uns! Wir haben schon wieder einen Haufen Sachen in der Pipeline!
FATte Grüße
Matt
Sehr geiler Reifen!
Werde die beiden bald wieder drauf ziehen als Winterreifen….Ihr werdet ihn im Schnee noch mehr lieben lernen ;o)