Das 2016er Blizzard von Rocky Mountain. Facelift für die zweite Runde!

Awesome Bike, awesone view. 2016 Blizzard in the Austrian Alps

Fantastisches Bike in fantastischer Kulisse. Das 2016 Blizzard in den Österreichischen Alpen

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Im Bikegeschäft gibt seit je her Namen wie Donnerhall. Für uns als Mountainbiker der ersten Stunde ist es auch immer wieder etwas ganz Besonderes, wenn ein FATBike von einer dieser Ur-Marken am Horizont erscheint. So war es auch im letzten Jahr mit dem Rocky Mountain Blizzard.

Jetzt hatten wir die Chance, ein brandneues 2016er Rocky Mountain Blizzard* zu testen und zu fotografieren. Und um es vorweg zu sagen: es ist hauptsächlich ein Facelift, welches auf der grundsoliden 2015er Version aufbaut. Aber nicht nur – es gibt ein paar Dinge, die den Fahrspaß durchaus erhöhen dürften…

Ach ja – und das Beste findet Ihr heute ganz am Schluss! Aber jetzt erstmal lesen!

Leider, leider…

Der schneeweiße Lack macht das 2016er Blizzard zum Strahlemann!

Der schneeweiße Lack macht das 2016er Blizzard zum Strahlemann!

…haben jedoch auch einige Nachteile wieder ihren Weg an das 2016er Blizzard gefunden. Der aus unserer Sicht größte Nachteil ist die 1 by 10 Schaltung mit ihrer sehr begrenzten Übersetzungsbandbreite. Hier trifft eine 11-36er Kassette auf ein dünnes 28er Kettenblatt. Das ist in etwa so, wie wenn man mit seinem Mountainbike den ganzen Tag auf dem Rettungsring unterwegs ist… Oder anders gesagt: bei ca. 25 km/h ist Schluss mit treten.
Wir hatten das Vergnügen, direkt mit ein paar sehr netten Jungs von Rocky Mountain über das 2016er Blizzard zu sprechen und die haben uns bestätigt, dass das Bike für den nordamerikanischen Markt und einen Einsatz im Winter konzipiert wurde. Okay, fair enough – für die FATBiker in Canada und den USA sicher eine feine Sache. Nur hier in Europa, wo FATBikes das ganze Jahr über eingesetzt werden, ist das Setup kaum zu gebrauchen.
Dasselbe gilt für die Bremse. Shimanos Deore Bremsen beißen lustlos auf 180/160 Millimeter Scheiben rum. Das mag auf Schnee perfekt funktionieren, aber in alpinem Geläuf zieht man damit keine Bockwurst vom Teller. Wir raten hier – wie leider üblich – dringend zum Aufrüsten!

Eine sehr positive Überraschung hingegen war der 2016er VeeRubber Bulldozer Reifen. Das neue Modell scheint „unter dem Blech“ einige Änderungen zum Vorgänger zu haben, denn der Bulldozer fährt sich wesentlich komfortabler und gefälliger. Sprich: er hat deutlich weniger Eigenleben, neigt bei weitem nicht mehr so extrem zum Abkippen und fühlt sich insgesamt handlicher an. Woher der Unterschied kommt wissen wir aktuell nicht, aber er ist sehr deutlich zu spüren.

Zum Glück…

Schicke Decals und massig Federweg

Schicke Decals und massig Federweg

…finden sich aber auch die klaren Rocky Mountain Stärken am 2016er Blizzard. Vor allem wäre das der Rahmen. Die steife Alu-Konstruktion hat nach wie vor einen 68.5er Lenkwinkel, was dem Bike ein sehr handliches und wendiges Fahrverhalten gibt. Leider behindern die Schrauben für den Flaschenhalter den Einschub der Sattelstütze. Zum Glück haben aber die Chefkonstrukteure von Rocky Mountain ein paar Extralöcher in die Rohre gestanzt. So kann man, was wir ebenfalls wirklich empfehlen, problemlos eine Dropper Post nachrüsten.
Ach ja, und wo wir gerade beim Nachrüsten sind, haben wir noch gute Nachrichten für Euren Kniechirurgen: wenig verständlich und anders als das 2015er Modell bietet der 2016er Blizzard Rahmen keine Aufnahmen, um ein 2 by 10 (oder 11) Schaltsystem zu verbauen!

Ebenfalls unbedingt erwähnenswert: die fantastische Verarbeitung des Rahmens. Nur noch selten findet man heute so sauber gemachte Schweißnähte an einem Großserienbike (okay, okay… „Großserie“ ist vielleicht nicht direkt das richtige Wort…).  Diese Tugend bewahrte sich Rocky Mountain vom ersten Tag an. Gut so!

Aber wie ihr vermutlich schon gemerkt habt, trägt der Rahmen die eigentliche Neuheit, denn statt langweiligem Mattschwarz ist er nun in glänzendes Schneeweiß gehüllt. Die Verzierungen im Steuerrohrbereich sind nun in Grün- und Gelbtönen gehalten. Das gibt dem 2016er Blizzard einen wesentlich sportlicheren, aggressiveren Look. Es schreit förmlich „Schau mich an, hier bin ich und ich sehe verdammt heiß aus!“. Recht hat es! Die Rock Shox Bluto passt farblich perfekt, was das Bike schön aus einem Guss wirken lässt. Übrigens hatte die Bluto zumindest am Tester satte 120 Millimeter Federweg. Ob das in der Serie auch so sein wird wissen wir noch nicht.

Im Detail…

Rocky Mountain Blizzard 2016

…gibt es noch ein paar Dinge, welche ebenfalls für 2016 optimiert wurden. Beispielsweise wurde die sehr einfache Race Face OEM Kurbel mit eingebautem Spider gegen eine Chinch Version ersetzt. Mag nach einer Kleinigkeit aussehen, ist aber ein wichtige Neuerung: kein hässlicher Bashguard mehr, einiges an Gewichtsersparnis und man kann das (Direct Mount) Kettenblatt problemlos gegen eine größere Version oder einen Spider tauschen. So kann man die Schaltung praktisch beliebig erweitern, ohne gleich neue Kurbeln kaufen zu müssen.

Der Rest ist ziemlich genau, was auch schon 2015 verbaut war. Sun Ringle Mule Füt Laufräder, ein XT Schaltwerk, ein paar OEM Teile von Race Face und WTB (wobei uns der Vorbau etwas kürzer erscheint als 2015). Solider Kram, da gibt's nichts zu meckern!

Was bleibt?

Wie gesagt: herrliche Aussichten!

Wie gesagt: herrliche Aussichten!

Das 2016er Blizzard ist mehr eine Evolution statt einer Revolution. Das neue Design mag polarisieren – aber so ist das leider mit Design. Wir mögen es. Der Rahmen bleibt in jedem Fall ein Juwel. Er ist nicht der leichteste, aber von hervorragender Verarbeitungsqualität und einfach dafür gemacht, für immer zu halten.
Die Ausstattung ist leider weniger überzeugend. Wir sehen ein, dass auch das 2016er Blizzard wieder ein kompromissloses Schnee- und Sand-Bike ist. Aber wir vermissen eine „Daily Driver“ Variante. Wenn wir einen Wunsch frei hätten, wäre das eine Blizzard Transalp Edition mit einer anständigen Schaltung und männermäßigen Bremsen!

Wer Interesse an einem BLizzard hat findest es zum Beispiel im Shop unseres Partners Alex*.

Übrigens: einen fantastischen Eindruck, was man alles mit einem Blizzard anstellen kann, findet Ihr hier! Unbedingt sehenswert!!!

 

*Partnerlinks sind wie immer mit „*“ gekennzeichnet.

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