FATBikes „Made in Germany“

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FATBikes Made in Germany – eine lange Geschichte…

Wir sagen: Made in Germany - Nicolai Argon Fat

Made in Germany: Nicolai Argon Fat

Auf der Suche nach spannenden Themen rund um FATBikes sind wir schon vor einiger Zeit über „Made in Germany“ gestolpert. „FATBikes Made in Germany“ – das strotzt doch schon so richtig vor Qualität und klingt nach unzerstörbarer Wertarbeit. Frei nach Patek Philippe: „Ein FATBike Made in Germany gehört einem nie ganz allein. Man erfreut sich ein Leben lang daran, aber eigentlich bewahrt man es schon für die nächste Generation.“ Oder?
Naiv wie wir halt so sind, dachten wir uns „Cooles Thema, ist easy mal schnell zusammengeschrieben“. Naja..

Denn das Dumme dabei ist: so richtig klar ist es garnicht, was „Made in Germany“ eigentlich bedeutet. Je nachdem, wen man fragt – Zoll, Anwälte, Produzenten, etc. – jeder hat eine andere, für sich genommen meistens irgendwie schlüssige Meinung.
Um Euch (und uns) nicht mit rechtlichen Auslegungen zu langweilen, machen wir es uns einfach: wir entwickeln unsere eigene Interpretation von „Made in Germany“. Und die ist simpel: wenn wir von „Made in Germany“ sprechen, geht es uns um die Köpfe hinter den FATBikes, die Entwickler, Produktmanager und natürlich um die Unternehmen selbst. Wenn die in Good Old Germany sitzen, ist es uns wurscht, woher die Teile stammen.

Deutsche Köpfe, Deutsche Bikes

Meistens weiß man heute garnicht mehr, wo die FATBikes eigentlich herkommen: wo sitzen die Bikemarken, wo werden die FATBike Rahmen hergestellt und wo werden sie montiert?
Wir haben ein paar Marken auf den Zahn gefühlt und festgestellt, dass speziell der deutsche Markt einige hochkarätige Hersteller besitzt, welche den Massenproduzenten mit Innovationskraft und Individualität die Stirn bieten und deren Arbeit unserer Meinung nach mehr Aufmerksamkeit verdient. Wir wollen euch heute UNSER „Made in Germany“ schonmal kompakt vorstellen und damit eine Beitragsserie zu FATBikes Made in Germany starten. Damit folgen wir auch dem Wunsch vieler Leser – denn auch, wenn wir einige der folgenden Bikes schonmal beleuchtet hatten, kommen hier noch ein paar Leckerbissen dazu.

 Alutech

FATBike-Hammer aus dem hohen Norden: Alutech Fat Fanes 1.0

FATBike-Hammer aus dem hohen Norden: Alutech Fat Fanes 1.0 (Quelle: Alutech)

Im Norden ist es flach. Außer ein paar Dünen gibt es da nix zum runterbügeln. Darum fahren dort auch alle Hollandrad. Macht irgendwie Sinn. Ist aber Quatsch, denn ausgerechnet dort sitzt ein ausgebuffter Spezialist für Enduro, Freeride und DH Bikes! Glaubt ihr nicht? Dann freut euch schon mal auf unseren Artikel zu Alutech. Inhaber und kreativer Kopf ist Jürgen Schlender, der Alutech 2001 markenrechtlich übernommen hat.
Alutech hat nicht nur den größten Teil seiner Fertigung in Deutschland, sondern entwickelt seine Bikes vor Ort, gemeinsam mit der „Community“ – sprich mit Bikern und Kunden der Marke. Vorbildlich!
Im hauseigenen Onlinekonfigurator kann man sein individuelles Bike zusammenstellen, welches dann direkt in Ascheffel montiert wird. Und seit kurzem findet man dort auch einen absoluten Leckerbissen: mit dem Fat Fanes 1.0 ist eines der ersten Serien-FATBikefullies vorbestellbar. Für uns Pflichtprogramm!

MAXX

Ein waschechter Bayer, der MAXX Jagamoasta

Ein waschechter Bayer, der MAXX Jagamoasta (Quelle: MAXX Cycles)

Dass die oberbayerische Metropole Rosenheim mehr zu bieten hat, als TV-Cops und und ein hübsches Alpenpanorama, dürfte klar sein. Dass hier aber bereits 1992 mit MAXX eine sehr feine Bikemanufaktur gegründet wurde, ist erstaunlich unbekannt. Dabei hat MAXX durchaus einen Sack voll Innovationen im Gepäck – so kann man bereits seit 1998 sein individuelles Bike per Konfigurator im Internet zusammenstellen.
Dazu kommt eine beeindruckende Fertigungstiefe, sprich Arbeits- und Veredelungsschritte, die direkt vor Ort in Rosenheim ausgeführt werden. Zum Beispiel erfolgen die Pulverbeschichtung der Rahmen, der Laufradbau und natürlich die Montage der Bikes in den eigenen heiligen Hallen. Was genau bei MAXX passiert zeigen wir euch in Kürze.

Aber das alles wäre natürlich uninteressant, wenn MAXX kein FATBike im Angebot hätte! Das Jagamoasta (für alle Nichtbayern: Jägermeister) ist ein feines „Hardtail der tausend Möglichkeiten“ – neben der nahezu frei wählbaren Farbe, hat man auch beim Antrieb nicht nur die Wahl zwischen Schaltwerk oder Nabenschaltung. Hier kann man sich sogar zwischen Kette und Gates Riemenantrieb entscheiden!
Außerdem steht bei MAXX das erste fertige Full Suspension FATBike in den Startlöchern. Es hört auf den etwas sperrigen Namen Huraxdax (oder auf Hochdeutsch: …ne, ehrlich, ich habe nicht die leiseste Ahnung…) und bringt feinste Federtechnik in den FATBike Markt. Hier geht's zum Artikel.

E-LOM

Das einzige E-FATBike hier in dieser „Made in Germany“ Zusammenstellung, und dann ist es auch noch aus Carbon gefertigt. Die Jungs von E-LOM haben mit dem „4point8“ ganze Arbeit geleistet. Die kleine, auf E-Bikes spezialisierte Schmiede aus Großostheim bei Aschaffenburg stellt sich der Aufgabe FATBike. „Das FATBike ist die ideale Grundlage für ein Bike mit Elektroantrieb, und damit war die Entscheidung für unser 4point8 schnell gefällt.“ sagte mir Daniel Lippert von E-LOM. „Der Rahmen aus Carbon gehört bei uns zum guten Ton“ ergänzt er.

E-LOM FATBike 4poin8 mit E-Antrieb und Carbon-Rahmen

E-LOM FATBike 4poin8 mit E-Antrieb und Carbon-Rahmen

In Kleinserie werden bei E-LOM hochwertige Bikes, und nun auch FATBikes entwickelt. Da E-LOM ausschließlich E-Bikes anbietet, sollte auch das FATBike im Programm einen Hilfsmotor erhalten. Mit MPF fand Daniel Lippert einen idealen Partner zur Entwicklung eines speziellen FATBike Mittelmotors, der mit eigens angefertigtem Kettenblatt-Spider mit korrigiertem Q-Faktor aufwartet und dennoch bis 4,8 Zoll breite FATBike Reifen im Rahmen ermöglicht. Übrigens: das Fatty von E-LOM hat sogar einen USB-Anschluss, dieser sitzt am Display zur Motorsteuerung. Wofür der gut ist, verraten wir in Kürze! In vier verschieden Ausführungen ist das FATBike E-LOM 4point8 erhältlich.

Nicolai Maschinenbau

Nicolai Argon FAT Pinion ist Made in Germany par excellence

Nicolai Argon FAT Pinion ist Made in Germany par excellence

Ich hatte es ja schon das eine oder andere Mal erwähnt: ich selbst kann auf langjährige Erfahrung mit Nicolai Bikes zurückgreifen. Umso größer war die Freude Ende 2013, als Nicolai mit einem FATBike auf den Markt ging. Dabei ist Nicolai einer der wenigen Hersteller in unserer Riege „Made in Germany“, der die Rahmen auch tatsächlich selbst in Deutschland fertigt und schweißt. Karl-Heinz Nicolai ist der Innovator und Gründer der High-End Schmiede aus Lübbrechtsen bei Hannover. Mit Engelsgeduld und minimalen Fertigungstoleranzen entstehen haltbare, wunderschöne und individualisierbare Bike Rahmen aus Aluminium. Nicolai fertigt auf Bestellung und nach Wunschmaßen, üblicherweise in Tranchen wenn eine bestimmte Anzahl eines Modells zusammengekommen ist. Klar, das optimiert die aufwendigen Produktionsschritte.

Das seit 2014 mit Pinion Getriebe ausgerüstete Nicolai Argon FAT hatten wir ja bereits kurz vorgestellt, als ich mit Frank „Schneidi“ Schneider zum FATBike Ausritt losgezogen bin. Neben der hohen Verarbeitungsqualität gibt es eine ordentliche Garantie: fünf Jahre aufs Material und lebenslang für FATten Fahrspaß. Als Vorreiter ist Nicolai nicht nur einer der Ersten mit Pinion Getriebe im FATBike, sondern auch alternativ mit Rohloff XL und Carbon Gates Riemenantrieb.

Stevens Bikes

Individualität spielt auch bei Stevens aus Hamburg eine Rolle. Mit der „Stevens Custom Offensive“ darf der Kunde viele Parameter frei wählen und kann alles bequem online im Konfigurator zusammenstellen. Schon 1990 gegründet, hat Stevens mit Weltoffenheit und hohem Qualitätsanspruch reichlich Erfahrung, um auch im FATBike Bereich einen Treffer zu landen. Mit dem Titel „attraktivste Fahrradmarke Deutschlands“ schaffte es Stevens 2005 an die Spitze der deutschen Bike-Industrie. Mitte 2013 durften Werner und Wolfgang von Hacht, beide Geschäftsführer von Stevens, die Nachricht über das 1.000.000ste Bike aus dem Hause Stevens verkünden.

Stevens Mobster FATBike

In über 30 Ländern weltweit sind die Bikes aus Hamburg mittlerweile erhältlich. Mit dem Stevens Mobster wird die Produktpalette 2015 um ein ausgewachsenes FATBike ergänzt, welches wir auch bereits im Artikel über Einsteiger FATBikes erwähnt haben. Weitere Details zum FATBike Stevens Mobster und ein Praxistest werden noch folgen.

Mi:Tech

Die kleine Schmiede aus Schalksmühle hat sich vorallem auf Bikes mit Getriebe fokussiert und kombiniert diese wartungsarmen Schaltungssysteme an ihren Bikes gern mit dem Riemenantrieb von Carbon Gates. Genau das unterstreicht im Grunde nur die Philosophie hinter einem FATBike und so mussten die Gründer nur eins und eins zusammen zählen. Die Mi:Tech FATBikes waren geboren. Die in Deutschland gefertigten Maßanfertigungen sind eine Augenweide. Zwei FATBikes hat Mi:Tech im Programm, eines mit Pinion Getriebe und eines mit Rohloff Nabenschaltung, beide natürlich mit Riemenantrieb ausgestattet.

Mi:Tech FATBike mit Pinion-Getriebe und Carbon Gates Riemenantrieb

Mi:Tech FATBike mit Pinion-Getriebe und Carbon Gates Riemenantrieb (Quelle: Mi:Tech)

Die Spezialität der kleinen Schmiede sind maßgefertigte Rahmen. Jeder Wunsch des Kunden wird umgesetzt. Vom Rohrsatz und dessen Form, über die Maße perfekt passend zum eigenen Körper, bis hin zur Farbe, alles kann umgesetzt werden und wird eigens für den Kunden zusammengestellt. Zur Freigabe erhält man als Kunde sogar einen CAD-Ausdruck. Das nenne ich deutsche Genauigkeit.

Canyon Bikes

Carbon Rahmen des Canyon DUDE CF

Canyon hat geschafft, was nur wenigen gelingt: früher von vielen „Experten“ als Billigheimer belächelt, steht Canyon heute als innovative und treibende Kraft am Bikemarkt. Und das, obwohl sich Canyon beim günstigen Preis treu geblieben ist. Eine sehr seltene Mischung!

Die Wurzeln von Canyon reichen zurück bis ins Jahr 1985, wobei Canyon Bikes seit 1996 auf dem Markt zu finden sind. Seit 2001 nennt sich Canyon „Canyon“. Im schönen Koblenz betreibt Canyon unter anderem die Forschung und Entwicklung der Bikes sowie ein ausgewachsenes Prüflabor.

Die Kreativköpfe bei Canyon waren auch beim Thema FATBike schnell dabei und haben mit dem Dude CF eine spektakuläre Waffe aus Carbon auf die Beine, äh – Räder, gestellt. Auch der Dude wurde in Deutschland entwickelt und wird hier montiert. Wir hatten den Dude CF ja schon vorgestellt, bald kommen noch ein Haufen Hintergrundinfos dazu. Freut euch drauf!

Was bleibt?

Proud, to be American? Pah! Wir strecken schonmal die Brust raus vor lauter Stolz auf das, was unsere heimischen Bikemarken so alles fertig bringen. In Deutschland wird mit viel Liebe zum Detail entwickelt, mit Hingabe gefertigt und mit der sprichwörtlichen deutschen Gründlichkeit geprüft und kontrolliert, was am Ende an den Kunden geliefert wird. FATBikes Made in Germany – das Gute liegt so nah!

4 Responses

  1. Juergen Frohnert

    Wo kann ich das Jagamosta probe fahren komme aus Hessen in der naehe von 64283-Darmstadt ,komme auch nach Muenchen vielleicht nicht gerade jetzt aber im Herbst 2020 dann ist das Corona evt.weg Mfg.j.Frohnert

    Antworten
    • Dan

      Hey Jürgen,
      am besten ist es natürlich, wenn du direkt bei Maxx in Rosenheim vorbei schaust, dort kannst du die Bikes jederzeit testen.
      FATte Grüße,
      Dan

  2. Björn

    Bei dieser lockeren Auslegung zu Made in G. fehlen aber noch welche !
    z.B. von ROSE das „The Tusker“ oder das Dynamics (Stadler) Pure

    und dann gibt es ja auch noch die div. (Edel) Schmieden wie z.B.
    Wheel Dan mit dem Yeti oder dem Rastifari

    😉

    Gruß Björn

    Antworten
    • GrossMatt

      Hi Björn,

      danke für die Hinweise. Schauen wir uns auch an – „Made in Germany“ ist nicht auf die genannten Marken beschränkt. Wenn uns was Passendes in die Hände fällt kommt es rein.
      Dynamics ist allerdings aktuell bewusst nicht dabei, da das Bike soweit wir wissen nur eine Einmalaktion war und nicht mehr nachproduziert werden soll. Wenn sich das ändert berichten wir natürlich!

      Grüße

      Matt

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